BBU – Pressemitteilung
(Bonn, 23.06.2016)
Anlässlich seines 44. Geburtstages (24. Juni 2016) ruft der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) die Bundesregierung sowie die Landesregierungen zu mehr politischem Engagement zugunsten der natürlichen Lebensgrundlagen auf.
Brandaktuell fordert der BBU ein ausnahmsloses Fracking-Verbot. Es zählt zu den Haupterfolgen des BBU, dass das geplante Pro-Fracking-Recht der letzten und der aktuellen Bundesregierung bisher verhindert werden konnte. An dieser Verhinderung war der BBU maßgeblich beteiligt.
Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU bezeichnet die in den letzten Tagen erfolgte Einigung zwischen den Bundestagsfraktionen von SPD und CDU/CSU zum Fracking als „eindeutige Mogelpackung“. Der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt muss Vorrang vor den gewinnorientierten Interessen der Konzerne haben.
Aus den Reihen der Bevölkerung wünscht sich der BBU zu seinem Geburtstag neue Mitglieder und Spenden zur Absicherung der BBU-Aktivitäten.
Die Geschichte des BBU, der seinen Sitz in Bonn hat, ist eng mit der Geschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung verbunden. Der BBU wurde am 24. Juni 1972 von Bürgerinitiativen und Umweltgruppen vor dem Hintergrund des drohenden Baus eines Atomkraftwerks in Wyhl (Baden-Württemberg) gegründet. Der BBU war zunächst einer der ersten und zudem der größte bundesweit arbeitende Umweltverband. Zu den Mitgliedern des BBU gehören heute örtliche Bürgerinitiativen aber auch große Verbände wie etwa Greenpeace und Robin Wood. Der BBU ist ein überparteilicher Zusammenschluss und ist als Verein gemeinnützig anerkannt.
Zu den besonderen Erfolgen des BBU und der gesamten Anti-Atomkraft-Bewegung zählen die Verhinderung der Atommüllfabrik (WAA) in Wackersdorf, die Nichtinbetriebnahme des schnellen Brüters in Kalkar und die endgültige Stilllegung der Hanauer Atomfabriken.
Weitere Demonstrationen, die auch vom BBU bzw. seinen Mitgliedsorganisationen mit organisiert wurden, und die nach der Fukushima-Katastrophe stattfanden, führten zur Stilllegung mehrerer Atomkraftwerke. Weil aber noch immer Atomkraftwerke und Atomanlagen betrieben werden, setzt der BBU seine vielfältigen Anti-Atomkraft-Proteste und seine Stromwechselkampagne in Kooperation mit den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), die atomstromfreien Strom anbieten, fort.
Wichtig ist für den BBU zudem, dass im Umgang mit Atommüll nicht ständig neue Sachzwänge geschaffen werden. Der BBU befasst sich daher kritisch mit dem nationalen Entsorgungsplan der Bundesregierung und fordert eine bestmögliche Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung bei allen Planungen. . . . => weiterlesen
Dezentrale Organisation und Beratung bei Umweltproblemen
Im Gegensatz zu anderen Umweltverbänden ist der BBU dezentral organisiert. Alle Initiativen und Verbände, die sich dem BBU anschließen, behalten ihren Namen und ihre volle Selbstständigkeit.
Während sich die im BBU organisierten Bürgerinitiativen vorrangig um örtliche Probleme wie Kraftwerke, Straßenbauprojekte oder bedrohte Biotope kümmern, bietet der BBU als Dachverband einerseits den örtlichen Gruppen Rückendeckung in der Auseinandersetzung mit Behörden und Unternehmen.
Ergänzend ist die BBU-Geschäftsstelle damit beschäftigt, zahlreiche Anfragen zu verschiedenen Umweltthemen zu beantworten sowie Rat- und Hilfesuchende mit Initiativen zu vernetzen, die sich mit entsprechenden Themen und Projekten befassen. “Wichtig ist es”, so BBU-Geschäftsführerin Christine Ellermann, “dass sich die Betroffenen organisieren und sich frühzeitig bei uns melden. Wenn möglichst früh öffentlicher Druck gegen umweltschädliche Vorhaben artikuliert wird, dann können Umgehungsstraßen, Chemieanlagen oder Baumfällungen verhindert werden“.
Breite Themenpalette: Atomkraft, Gentechnik und Gremienarbeit
44 Jahre nach der Gründung des BBU ist der Widerstand gegen Atomanlagen und Atomtransporte nach wie vor ein zentrales Thema für den BBU, denn noch ist der Atomausstieg nicht vollzogen.
Aber der Verband und seine Mitglieder befassen sich auch mit vielen weiteren Themen: Die Gefahren der C02-Endlagerung, des Fracking und der Gentechnik im landwirtschaftlichen Bereich stehen immer wieder auf der Tagesordnung. Gewässerschutz, Elbvertiefung und Massentierhaltung, Gefahren der Tonerstäube und von Holzschutzmitteln, Verkehrsprobleme auf den Straßen aber auch der Fluglärm sowie die Sicherheit von Chemieanlagen sind einige weitere der vielfältigen Themen, die von Mitgliedsinitiativen des BBU immer wieder aufgegriffen werden.
Engagiert ist der BBU auch bei der internationalen Kooperation mit Initiativen und Verbänden, so z. B. durch die Mitgliedschaft im Europäischen Umweltbüro oder im Widerstand gegen den Uranabbau in aller Welt.
Bei seinem internationalen Engagement spielen derzeit auch Handelsabkommen wie TTIP und CETA eine große Rolle. Der BBU befürchtet aus ökologischer Sicht, dass mit den geplanten Freihandelsabkommen Gesetze in Gefahr geraten, die z. B. Gentechnik auf Äckern verbieten und die Verschmutzung unseres Trinkwassers durch Fracking verhindern.
Die ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder des BBU sind bemüht, die Anliegen der BBU-Mitglieder bestmöglich zu unterstützen. Dies geschieht durch gemeinsame Pressearbeit, durch die Organisation und Unterstützung von Demonstrationen und auch durch Lobbyarbeit in Gremien, wie z. B. der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) des Bundesumweltministeriums.
Wer eine neue Bürgerinitiative oder Aktionsgruppe gründen möchte, kann sich dazu vom BBU beraten lassen. Zur Vernetzung im Umweltbereich vermittelt der BBU über seinen BBU-NewsletterHintergrundinformationen und Aktionstermine. Der Bezug ist kostenlos und frühere Ausgaben können auf der BBU-Internetseite nachgelesen werden. Aktuelle Informationen befinden sich auch auf der Facebook-Seite des BBU.
Geburtstagswünsche
Zu seinem 44. Geburtstag wünscht sich der BBU neue Mitglieder (Initiativen, Verbände und Privatmitglieder), die tatkräftig mitarbeiten und ihr vielfältiges Wissen zum Schutz der Umwelt einbringen. Außerdem freut sich der BBU über kleine und große Spenden, die dazu beitragen, die wichtige Umweltschutzarbeit des BBU auch zukünftig zu gewährleisten. Aufnahmeanträge gibt es unter www.bbu-online.de/html/antrag.htm
Spendenkonto: BBU,. Sparkasse Köln/Bonn,IBAN: DE62 3705 0198 0019 00 26 66, SWIFT-BIC: COLSDE33. Stichwort: 40. Geburtstag.
Weitere Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de sowie telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.