Greta Thunberg verwirrt

Für Irritationen sorgt eine Äußerung Greta Thunbergs in der ARD-Talksendung „Maischberger“ zum Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in Deutschland. Die Ikone von Fridays für Future hat sich von der Moderatorin den Satz entlocken lassen: „Wenn sie schon laufen, glaube ich, dass es ein Fehler wäre, sie abzuschalten und sich der Kohle zuzuwenden“– und stellt sich damit im deutschen Streit über den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken unverhofft gegen Grüne und SPD. Es sei „eine schlechte Idee“, auf Kohle zu setzen, solange „das Andere“ noch existiere, erklärte Thunberg weiter.

„Wir wundern uns, dass die medienerfahrene Thunberg sich so vor den Karren von CDU und FDP hat spannen lassen, schreibt die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Die niedersächsische FDP wurde mit ihrem Beharren auf den Weiterbetrieb des AKW Emsland bei den Landtagswahlen gerade abgestraft.

„Atomkraft ist kein Klimaretter und hilft auch nicht, Gas zu substituieren“, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Das sei zigfach belegt. „Was uns noch mehr wundert: Über die Abhängigkeit Europas vom russischen Uran für den Reaktorbetrieb spricht in diesem Zusammenhang niemand, geschweige denn von der Atommüllproblematik.“

Rund 40 Prozent ihres angereicherten Urans, das für den Betrieb von Atomkraftwerken benötigt wird, bezieht Europa nach Angaben der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) insgesamt aus Russland und dem kremltreuen Kasachstan.

(Quelle: Pressemitteilung „BI Lüchow-Dannenberg“)