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Demo fordert Stopp des Atomkriegs-Manövers

(Bild: Friedensgruppe Düren)

Demonstration fordert Stopp des Atomkriegs-Manövers der NATO.

Über 150 Menschen protestierten in Nörvenich.

Unter dem Motto „Atomkriegsmanöver stoppen!“ hat am Samstag, 22. Oktober, in Nörvenich bei Düren eine Demonstration gegen das Atomkriegs-Manöver „Steadfast Noon“ stattgefunden. Das Manöver soll nach NATO-Angaben noch bis zum 30. Oktober fortgesetzt werden. Dagegen demonstrierten über 150 Menschen aus der Friedensbewegung. Sie forderten ein Ende aller Atomkriegs-Manöver, den Abzug der US-Atombomben aus Deutschland, die Beendigung der nuklearen Teilhabe und den Beitritt zum Atomwaffen-Verbotsvertrag der UNO, der 2021 in Kraft getreten ist.

Bei der Kundgebung auf dem Schlossplatz wurde ein Grußwort der belgischen Friedensbewegung, die schon letzte Woche am Hauptquartier der NATO in Brüssel demonstriert hatte, vorgetragen. Belgien ist in diesem Jahr zentral in das Manöver involviert. Heiner Krüger von der „FriedensGruppe Düren“ zog den geschichtlichen Bogen von der Rolle des Kriegsflugplatzes in Nörvenich im 2. Weltkrieg über die Wiederbewaffnung bis hin zur heutigen Situation. Aktuell sind in Nörvenich neben dem Boelcke-Jagdbombergeschwader auch die atomwaffenfähigen Torndado-Kampfjets aus Büchel stationiert. Joachim Schramm betonte für die „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK NRW), dass ein Atomkriegsmanöver angesichts des Ukraine-Krieges eskalationsträchtige Gefahren bedeute. Für den Ukraine-Krieg müsse ein Waffenstillstand vereinbart und eine Verhandlungslösung gefunden werden. Bernd Hahnfeld von den „Juristinnen und Juristen gegen den Atomkrieg“ (IALANA) wies auf das humanitäre Völkerrecht hin, das Drohung mit und Einsatz von Atomwaffen verbietet. Der Atomwaffensperrvertrag untersage Deutschland jegliche Annahme von Atomwaffen. Marion Küpker sprach für die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“. In Büchel (Eifel) sind circa 15 – 20 US-Atomsprengköpfe gelagert. Hier gibt es eine langjährige Widerstandstradition mit Aktionen bis hin zu zivilem Ungehorsam. Ein Grußwort der Initiative „Buirer für Buir“ betonte die nötige Zusammenarbeit von Umwelt- und Friedensbewegung.

Für den musikalischen Beitrag sorgte „Salossi“ aus Köln, bekannt durch viele Auftritte zusammen mit Klaus dem Geiger.

Nach der Kundgebung bewegte sich der Demonstrationszug mit starker Polizei Präsenz zum Kriegsflugplatz Boelcke. Bei der Abschlusskundgebung skandierten die Demonstrierenden „Hopp, Hopp, Hopp, Atommanöver stopp!“. Die Soldaten hinter dem Zaun wurden mit einem Zitat von Wolfgang Borchert aufgefordert, „NEIN“ zu sagen, wenn ihnen der Einsatz zum Abwurf von Atombomben erteilt würde. Die Piloten der nuklearen Teilhabestaaten üben im „Staedfast-Noon“-Manöver den Abwurf von US-Atombomben.

Bild: Friedensgruppe Düren

Die Demonstration wurde von der Atomwaffenfrei-Kampagne, der DFG-VK NRW und Köln sowie der FriedensGruppe Düren veranstaltet und bundesweit von rund 20 Organisationen aus der Friedensbewegung unterstützt.

Den Aufruf und die Redetexte der Kundgebung finden Sie hier:

https://www.friedenskooperative.de/termine/atomkriegsmanoever-2022-absagen

Bild: Friedensgruppe Düren

(Quelle: Pressemitteilung)