- Hiroshima Aktionswoche
- Lebenslaute: Aufspielen zur Abrüstung (klassische Musik – politische Aktion)
- 6. August 2023 in Düren am Friedensmahnmal („Haus der Stadt“)
- Veranstaltung der „FriedensGruppeDüren“ zur Erinnerung an die Opfer des Atombombenabwurfs in Hiroshima
(Es gilt das gesprochene Wort)
„Ob zivil, ob militärisch – Gegen die Atomkraft wehr dich!„
Zivile und militärische Atomenergienutzung sind untrennbar, ebenso sind sie nicht zu trennen von kolonialistischer und imperialistischer Ausbeutung. Die Hiroshimabombe wurde mit Uran aus dem damaligen Belgisch-Kongo gebaut, einem Land, das sich die Besatzer unter unsäglichen Greueln angeeignet hatten. Noch heute verletzen die uranabbauenden Firmen weltweit die Menschenrechte und verseuchen die Lebensgrundlagen der Einheimischen in Australien, Mali, Niger, Kanada und anderswo.
Einstein riet den USA zur Atombombe, weil er glaubte, Hitler hätte sie schon. Als sie über Hiroshima und erst recht über Nagasaki abgeworfen wurde, war das dann aber mehr ein Test, als eine strategische Notwendigkeit. Und das schreckliche Ergebnis brachte weltweite Ablehnung dieser Schauerwaffe. Nun kam die Idee auf, auch unter Kräften der Friedensbewegung, man könne die Technologie der Atomkernspaltung doch auch zum Nutzen der Menschheit verwenden. Also ist sie ein Abfallprodukt des Atombombenbaus.
Zugunsten der Fossilbrennstoffe wurde die Windenergie ausgemustert und gute Einfälle zur Sonnenenergienutzung, die es schon seit dem 18. Jahrhundert gab, wurden vernachlässigt und nicht weiter daran geforscht, dagegen die Atomkraft propagiert, als „sicher, sauber, unerschöpflich“.
Alle Vernünftigen hätten von Anfang an schon daran sehen können, dass in diesem Propagandafeldzug gelogen wurde: Das Uran nicht unerschöpflich ist, liegt auf der Hand, „sauber“ leuchtete, angesichts all des sinnlich wahrnehmbaren Kohledreckes zunächst ein, war aber für jede und jeden, der/die über radioaktive Strahlung Bescheid wusste, auch unglaubwürdig, und „sicher“ ohnehin.
Schon in den 50ern gab es sowohl in der Sowjetunion, in Cheylabinsk, als auch in Großbritannien in der Wiederaufbereitungsanlage Windscale (heute Sellafield) sehr schlimme Unfälle, und radioaktive Wolken zogen um die Erde. Das russische Unfallgebiet kann bis heute nicht betreten werden. Das alles wurde totgeschwiegen oder heruntergespielt, und die wenigen verantwortungsvollen, warnenden Wissenschaftler ignoriert oder verspottet – bis sich vor allem in den westlichen Ländern eine breite Volksbewegung gegen die Atomkraftnutzung bildete, die die Herrschenden immer noch „friedliche Nutzung der Kernenergie“ nannten. Doch diese Bewegung wurde von diesen mit Hetze, Spaltungsversuchen und Gewalt bekämpft, was in den einzelnen Ländern sehr unterschiedliche Folgen hatte.
Bei uns konnten wir nach all diesen Jahrzehnten und nach den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima zwar endlich die Abschaltung der Atomkraftwerke, (außer dem Garchinger Forschungsreaktor und anderer Forschungsreaktoren) durchsetzen, aber ausgerechnet die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau (NRW) und die Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen) wurden schon im SPD/-Grünen „Atomausstieg“ von 1999 „vergessen“ und in dem von 2011 wieder. An der Lingener Fabrik, die weltweit exportiert und auch die belgischen Reaktoren beliefert, ist die französisch/belgische Atomkraftwerke (AKW)-Betreibergesellschaft Engie beteiligt.
Die UAA in Gronau ist lange ein deutsch/niederländisch/englisches Gemeinschaftsprojekt gewesen, ebenso wie die UAA im niederländischen Almelo. Gegen deren Erweiterung demonstrierten 1978 über 50000 Menschen, ein Großteil davon aus der niederländischen Friedensbewegung, die nicht wollte, dass hochangereichertes Uran an bombeninteressierte Regimes, wie zum Beispiel das damalige in Brasilien, geliefert würde.
Manche der Mächtigen geben den Zusammenhang offen zu, wie neulich Macron, der neue AKWs forderte, auch um die stolze Atommacht Frankreich weiter durch Plutonium aus der Wiederaufbereitung in La Hague zu stützen.
In der UAA Almelo arbeitete in den 70ern auch jener pakistanische Ingenieur, der an seine Regierung das das Wissen um diese Technologie lieferte, sodass auch dort die Atombombe hergestellt werden kann. Denn UAAs arbeiten mit „Ultrazentrifugen“, mit denen die verwendbaren und nicht verwendbaren Uranisotope auseinandergeschleudert werden. Je nachdem, wie lange, entsteht eben Brennstoff für AKWs oder Bombenmunition. Der Rest eignet sich dann für die scheußlichen Urangeschosse, die im jetzigen osteuropäischen Krieg wieder für neue Verstrahlungen sorgen werden.
Und wer produziert und entwickelt solche Zentrifugen? – Ganz hier in der Nähe, die ETC (Enrichment Technology Company), direkt neben dem Jülicher Forschungszentrum gelegen, wo wir von Stop Westcastor oft Mahnwachen machen.
Deutschland hat sich verpflichtet, keinen Atommüll zu exportieren. Dennoch wollten gewisse Regierungs- und Atomikerkreise in den USA gerne die Strahlenkugeln des alten Jülicher AVR-Hochtemperaturreaktors haben für ein zivil-militärisches Atommülllager in South-Carolina, worin keiner Einblick gehabt hätte, was damit wohl angestellt worden wäre. Das haben wir in jahrelanger, ozeanübergreifender Zusammenarbeit verhindert, dafür soll der Müll jetzt in das Westmünsterland verschoben werden – nach Ahaus, wo er nicht erwünscht ist, und kein kaputter Castor geflickt werden könnte, und die Halle genauso alt und schlecht ist, wie die in Jülich. 200 Kilometer unnützer, gefährlicher Transporte von 152 Castoren, um so zu tun, als sei Jülich dann strahlenfrei, trotz der Verbrennung schwach- und mittelaktiven Mülles, die dort weiter stattfindet, und trotz des weiter strahlenden alten AVRs.
Lasst uns das verhindern: AKW und Rüstung NEE!
AKW-NEE-Gruppe Aachen, Martina Haase, Wilbankstr.133, 52076 Aachen,marthaa1 [at] web.de