Atommülltransport während der Fußball-Europameisterschaft?

(Beitragsbild: BBU)

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) warnt vor einem Sonderzug mit Atommüll, der während der Fußball-Europameisterschaft an der umstrittenen Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) mit unbekanntem Ziel starten könnte. Als ein mögliches Zielland kommt Frankreich in Frage.

Am 3. Juni 2024 hat ein Sonderzug etwa ein Dutzend geschlossene Bahnwaggons zur Gronauer Urananreicherungsanlage gebracht. Ob und womit die Waggons gegebenenfalls beladen waren, ist dem BBU bisher nicht bekannt. Aber der Verband geht erfahrungsgemäß davon aus, dass die Waggons jetzt mit Atommüll in Form von abgereichertem Uranhexafluorid beladen werden.
Uranhexafluorid ist radioaktiv und reagiert bei Freisetzungen unter anderem zur hochgefährlichen Flusssäure. (… weitere Infos zur Flusssäure )

Udo Buchholz, Gronauer Vorstandsmitglied des BBU, vermutet, dass der anstehende Atommüll-Transport von Gronau quer durch den Kreis Steinfurt nach Münster rollen soll. Von Münster wird der Zug vermutlich quer durch NRW Richtung Frankreich rollen. Dort könnte der Gronauer Uranmüll, in Uranoxid und Fluor aufgetrennt werden. In der Vergangenheit ist von Gronau aus auch in großen Mengen Uranmüll nach Russland transportiert worden.

„Am Donnerstagvormittag waren die Waggons noch an der Urananreicherungsanlage. Ein Abtransport des Atommülls während der Fußball-Europameisterschaft scheint wahrscheinlich zu sein.“

BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz

Ebenso wie der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanagen (beide Organisationen sind BBU-Mitglieder) lehnt auch der BBU die gefährlichen Urantransporte von und zur Gronauer Urananreicherungsanlage ab. Generell wird von der zuständigen
NRW-Landesregierung die sofortige Stilllegung der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage gefordert.

Am 7. Juli 2024 wird an der Gronauer Urananreicherungsanlage der nächste Sonntagsspaziergang regionaler AtomkraftgegnerInnen stattfinden. Weitere kurzfristige Proteste gegen die Abfahrt des Sonderzuges mit Atommüll sind nicht ausgeschlossen.

Die monatlich stattfindenden Sonntagsspaziergänge an der Gronauer Urananreicherungsanlage zählen zu den ältesten und kontinuierlichsten Aktivitäten der bundesweiten Anti-Atomkraft-Bewegung. Sie finden seit Ende 1986 immer am ersten Sonntag im Monat statt (14 Uhr).

Weitere Informationen: www.bbu-online.de, https://urantransport.de

Quelle: PM | BBU