- unrealistisch und für Brennelemente-Kugeln in Ahaus und Jülich nicht geeignet
Seit Tagen rauscht es durch die Medien: „Atommüll ist kein Problem, können wir wirtschaftlich unschädlich machen und sorgenfrei und billig endlagern.“
Die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D) GmbH hat eine „Umsetzungsstudie über eine beschleunigergetriebene Neutronenquelle am Standort eines ehemaligen Kernkraftwerks zwecks Produktion von Krebsmedikamenten, Fernwärme und geothermischer Energie sowie zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle“ erstellt. Dabei soll mit einer „beschleunigungsgetriebenen Neutronenquelle“ und einer „Verglasungseinheit“ eine Anlage zur Transmutation von Atommüll errichtet werden. Der nationale und internationale Rechtsrahmen erlauben nach der Studie den Bau und Betrieb einer solchen Anlage, obwohl die Sicherheit der Anlage noch nicht abschließend bewertet wurde und sie technologisch nicht unproblematisch ist.
„Das täuscht uns nur eine einfache Problemlösung vor, um vermutlich den Wiedereinstieg in die Atomenergie vorzubereiten“, so Felix Ruwe, der Sprecher der BI-Ahaus. „Aber die Probleme und Knackpunkte der Transmutation wurden bisher nicht beleuchtet“, führt Ruwe weiter aus:
Denn die Anlage besteht nur auf dem Papier. Die entscheidenden Prozesse des oftmals als „Transmutation“ bezeichneten Verfahrens (Partionierung & Transmutation / Umwandlung) stehen noch lange nicht als große Anlagen zur Verfügung. Das kann noch 100 – 150 Jahre dauern und befreit uns auch nicht von der Notwendigkeit eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle.
Bei der Transmutation bleibt außerdem immer noch Atommüll übrig und weitere radioaktive Elemente, die zum Bau von Atomwaffen oder zum Betrieb neuer Atomkraftwerke benutzt werden können.
Ganz zu schweigen von den 600 000 Brennelementkugeln aus dem THTR Hamm-Uentrop, die im Brennelemente Zwischenlager Ahaus (BZA) lagern und den circa 300 000 Brennelementekugeln aus dem AVR-Reaktor in Jülich. Sie werden in der 216 Seiten umfassenden Studie überhaupt nicht erwähnt. Offensichtlich passen diese Kugeln nicht in das Konzept. „Falls das Ganze überhaupt technisch realisiert werden kann, kann mit der Transmutation nur das behandelt werden, was abgetrennt worden ist. Weil für die Kugeln kein Abtrennverfahren existiert, geht schon deswegen die Transmutation dafür nicht“, so Michael Sailer. (Gutachter und Sachverständiger im kerntechnischen Bereich)
Text: https://bi-ahaus.de/
Quelle: https://dpadocs.dpaq.de/20484_SPRIND_Studie_Beschleunigergetriebene_Neutronenquelle.pdf
Weitere aktuelle Infos: https://www.base.bund.de/shareddocs/kurzmeldungen/de/2025/stellungnahme-transmutation.html