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Die belgischen Pläne zum Weiterbetrieb der alten belgischen Atomkraftwerke (AKW) und zum möglichen Bau neuer AKW stoßen in Belgien, und auch in der Bundesrepublik, auf massive Kritik. Greenpeace Belgien, der „Bond Beter Leefmilieu, die belgische Umweltorganisation Canopea sowie Anti-Atomkraft-Organisationen in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) lehnen die belgischen AKW-Pläne generell ab.
In einer Presseerklärung vom 15. Mai 2025 erklärte Joeri Thijs, Sprecher von Greenpeace Belgien: „Diese Pläne ändern nichts an den Tatsachen: Erneuerbare Energien sind die günstigste Energie, die Verlängerung der Lebensdauer der alten Atomkraftwerke in unserem Land ist riskant und astronomisch teuer und neue Atomkraftwerke sind ein wirtschaftliches und technisches Märchen.“
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn teilt die Auffassung der belgischen Umweltorganisationen. BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz betont, „dass der Weiterbetrieb der alten Atomkraftwerke in Belgien zahlreiche Gefahren für die Bevölkerung und die Umwelt birgt. Und der Bau und Betrieb neuer AKW würde auch in Belgien das ungelöste Atommüllproblem weiter verschärfen. Statt in eine Dinosauriertechnologie zu forcieren sollte auch Belgien auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Energieversorgung ohne Atommüll setzen.“
Anti-Atomkraftorganisationen wie das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ (NRW), das niedersächsische Bündnis AgiEL (Atomkraftgegner*innen im Emsland) und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordern von den Landesregierungen in Düsseldorf und Hannover, sowie auch von der neuen Bundesregierung, ein konsequentes Engagement gegen die belgischen AKW-Pläne. Zudem fordern sie von den Ländern und der Bundesregierung die Unterbindung der Uranverarbeitung in der Gronauer Urananreicherungsanlage (NRW) und in der Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen). In der Vergangenheit ist immer wieder Uran für den Einsatz in den belgischen AKW in den umstrittenen Uranfabriken vorbereitet und nach Belgien transportiert worden.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/belgien-atomausstieg-rueckgaengig-100.html