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Rettet das afas!

Bewahren wir das kulturelle Erbe des alternativen bürgerschaft­lichen Engagements – Rettet das afas!

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU e. V.) ruft alle auf, sich für den Erhalt des archiv für alternatives schrifttum (afas e. V.) einzusetzen.

Das Archiv sammelt Material der alternativen Bewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier sind die Proteste gegen die Wiederbewaffnung in den 50’er Jahren und die Anfänge der Friedensbewegung genauso zu finden, wie die Proteste gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen in Bonn 1982.
Die bunte Geschichte der deutschen Umweltbewegung ist hier zu finden sowie die Dokumente über den Kampf gegen die Apartheid in Südafrika.
Die Landesregierung NRW plant die Zuschüsse für dieses kulturell und historisch unverzichtbare Archiv zu streichen.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert CDU und FDP im Landtag NRW auf, diese Pläne fallen zu lassen.
Dieses einzigartige Gedächtnis der Bürgerbewegungen muss erhalten bleiben!
Dem bürgerschaftlichen Engagement kommt eine immer größer werdende Bedeutung zu. Es ist ein bedeutsames Merkmal der Demokratie, ein Regulativ und bedarf der Dokumentation.
Die Landesregierung NRW plant, ab 2020 die Zuschüsse für dieses kulturell und historisch unverzichtbare Archiv zu streichen.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert CDU und FDP im Landtag NRW auf, diese Pläne fallen zu lassen. Dieses einzigartige Gedächtnis der Bürgerbewegungen muss erhalten bleiben!

(PM: BBU) Foto: afas

Dringender Aufruf von „Don’t nuke the Climate“ auf dem Weltklimagipfel COP24

Die Kampagne „Don’t nuke the Climate“ setzt sich dafür ein, dass es kein Pro Atomkraft Statement auf dem Weltklimagipfel COP24 in Katowice (Polen) geben soll.
Die Atomlobby ist dieses Jahr sehr aggressiv und überzieht „Don’t nuke the Climate“ mit Beleidigungen, Bedrohungen und Lügen.
Es wäre angemessen, auch in diesem Sinne eine Unterstützung zu signalisieren und sich solidarisch zu erklären:
„Wir wollen keine Atomkraft.“
Die Unterschriften werden noch vor Ende des Weltklimagipfels (Freitag, 14.12.2018) übergeben.
Bitte unterschreibt, teilt diesen link, macht eine Welle . . .
=> Stop the false promises that delay energy transition to 100% renewables. Stop subsidies for nuclear power.
Do not support pro-nuclear statement at COP24

http://org2.salsalabs.com/o/5502/p/dia/action4/common/public/?action_KEY=26593
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siehe auch => www.bi-luechow-dannenberg.de

Über 5.000 Menschen sagten in Düsseldorf „NEIN“ zum neuen Polizeigesetz NRW

Marginaler Umbau des Gesetzes in NRW weiterhin unvereinbar mit freiheitlich-demokratischer Gesellschaft

Unter den 5.000 Demonstrant*innen in Düsseldorf waren Datenschützer*innen, Politiker*innen und Umweltaktivist*innen, Antifaschist*innen und Migrant*innen, Kurd*innen und Gewerkschafter*innen, Feminist*innen, Jurist*innen, Fußballfans.
Sie und viele mehr gingen gemeinsam auf die Straße, um ihre Freiheit und Grundrechte zu verteidigen.

Kerstin Demuth (Digitalcourage e. V.) aus dem Block für Datenschutz und gegen Überwachung kommentierte: „Das Recht auf Privatsphäre soll mit dem neuen Polizeigesetz bis zur Unkenntlichkeit beschnitten werden: Videoüberwachung, Staatstrojaner und Aufenthaltskontrollen sind Gift für eine freie, demokratische Gesellschaft.“

“Nach der angeblichen Änderung (des Gesetzentwurfs) hat sich so gut wie nichts geändert: Noch immer können Menschen auf unabsehbare Zeit eingesperrt werden, weil die Polizei glaubt, dass sie in Zukunft vielleicht irgend etwas machen.”, sagte Rechtsanwalt Christian Mertens vom Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein RAV in Düsseldorf.

Das breite Bündnis machte mit Redebeiträgen, Straßentheater und Trommel-Klängen lautstark auf die Gefahren für die Demokratie und die Gesellschaft aufmerksam. Es verdeutlichte, dass vom neuen Polizeigesetz alle Menschen betroffen sind.

Aus dem benachbarten Niedersachsen, wo in Hannover über 6.000 Personen auf die Straße gingen, wurde ein Grußwort verlesen, das fordert: “Nein zu Überwachung und Kontrollwahn, Nein zum neuen Polizeigesetz – und Ja zu einem sozialen und solidarischen Miteinander”.

Das Bündnis knüpft an die zahlreichen Aktionen und Proteste gegen das Polizeigesetz in NRW im Sommer sowie die Proteste in anderen Bundesländern gegen die dortigen Verschärfungen an. Im Juli hatten 20.000 Demonstrant*innen in Düsseldorf gefordert, das neue Polizeigesetz für NRW zu stoppen.
Nach der Änderungsvorlage im Oktober bildete sich wieder vielfältiger Protest: Von Siegen bis Paderborn fanden Demonstrationen statt, in Bonn gab es eine Aktionswoche gegen das neue Polizeigesetz, es fanden unzählige Info-Veranstaltungen und kreative Aktionen statt.
(PM)

Polizeigesetz: Grüne drohen mit Verfassungsklage

Grüne erwägen Klage gegen NRW-Polizeigesetz
• Kritik an Überwachung und Identitätsfeststellung
• Novelle kurz vor Verabschiedung im Landtag
. . . weiterlesen bei => www1.wdr.de . . . 06.12.2018

Solidarität mit der Solidarität – Unterstützt die Rote Hilfe!

Zu dem geplanten neuen Polizeigesetz NRWE (Landesweite Demo gegen das Polizeigesetz NRW am 8.12.2018 in Düsseldorf um 13:00 Uhr ab DGB-Haus), passt diese Meldung:
Ende letzter Woche meldete der „Focus“, Bundesinnenminister Horst Seehofer plane, die Rote Hilfe e.V. zu verbieten.
Mit Verweis auf angeblichen „Extremismus“ soll ihr demnach die politische Arbeit untersagt werden.
Hierzu erklärt Anja Sommerfeld, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.:

Die Arbeit der Roten Hilfe e.V. ist legitim

Wir stehen linken Aktivist*innen und sozialen Bewegungen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es zu Repression, Polizeigewalt oder Grundrechtsverletzungen kommt. Mit dieser Arbeit sind wir seit Jahrzehnten Teil der politischen Landschaft in der BRD. Das mag konservativen und rechten Kreisen nicht gefallen, rechtfertigt aber kein Verbot. Die Rote Hilfe e.V. ist manchen Behörden ein Dorn im Auge, weil sie politische Repression öffentlich thematisiert und Partei für die Betroffenen ergreift.

Die Rote Hilfe e.V. ist ein offener, pluraler Verein für alle linken Initiativen und sozialen Bewegungen. Wir geben Hilfestellung im Fall von Ermittlungsverfahren oder Verurteilungen. Zum Beispiel vermitteln wir Anwält*innen oder leisten finanzielle Unterstützung, damit Aktivist*innen nach einem langwierigen Verfahren nicht vor dem Ruin stehen. Angesichts der repressiven Verhältnisse und einer Verschiebung des politischen Diskurses nach rechts ist die Arbeit der Roten Hilfe e.V. notwendiger denn je.

Egal ob es sich um Repression im Hambacher Forst, die Unterstützung von Demonstrant*innen gegen AfD Parteitage oder die Forderung nach Freilassung von in Deutschland vor Gericht stehenden türkisch-kurdischen Oppositionellen handelt: Die Rote Hilfe e.V. steht an der Seite der Betroffenen und bündelt die Solidaritätsarbeit für die Betroffenen. Das ist der Grund, warum wir Mitgliederzulauf bekommen, für den wir sehr dankbar sind.

Wir rufen alle Menschen aus den sozialen Bewegungen auf, unserer pluralen strömungsübergreifenden Organisation beizutreten. Wir haben eine Vielzahl an Beteiligungsmöglichkeiten und freuen uns immer über neue politische Impulse.
Und wir danken darüber hinaus den zahlreichen Spender*innen, die unsere Arbeit erst möglich machen.
Wir lassen uns nicht einschüchtern und führen unsere Arbeit fort.
(PM)
=> https://rote-hilfe.de

Foto: pixabay.com

(Video von ARD Monitor vom 15.11.2018)

VA-Tip: Keine neuen Atomreaktoren! Auch nicht mit Thorium!

Foto: .ausgestrahlt

• Freitag, 16. November 2018, 18:00 – 21:00 Uhr,
• Linkes Zentrum, 52070 Aachen, Augustastraße 69

Mit Dr. Rainer Moormann; er deckte die Sicherheitsmängel von Kugelhaufen­reak­toren auf und erhielt dafür 2011 den Whistleblowerpreis der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und der deutschen Sektion der atom­waffen­kritischen Juristenvereinigung IALANA.
Und Thomas Partmann von der Karlsruher Initiative gegen neue Atomreaktoren, die sich seit längerem mit den Forschungen des benachbarten Karlsruher Instituts für Technologie (KIT, ehemals „Kern­for­schungs­zentrum Karlsruhe“) befaßt.

Zur Zeit erleben wir eine Kampagne zur Entwicklung von neuen Atomreaktoren der „Generation IV“.

Dabei handelt es sich um thermische Brutreaktoren, die Thorium statt Uran als „Brennstoff“ verwenden und von geschmolzenem Salz zum Wärmetransport umgeben sind.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, aber gefördert mit Mitteln aus dem Bundesforschungsministerium und Euratom, wird am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die europäische Forschung für solche neue Atomkraftwerke seit 10 Jahren vorangetrieben.

Es wird behauptet, diese Reaktortypen sein sicher, erzeugen kaum strahlenden Abfall und seien ungeeignet um atomwaffenfähiges Material zu liefern. Zudem könne man sie klein bauen, und, da sie so sicher seien, in größerer Stückzahl auch verteilt, etwa in Städten zur klimafreundlichen und nahezu unendlichen Versorgung mit elektrischer Energie aufstellen.
Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass auch eine „erneuerte“ CDU in der Regierung so etwas für eine gute Idee hält.

Wir wollen über die wahren Gründe dieser Kampagne und die tatsächlichen Gefahren der Thoriumnutzung informieren und diskutieren
• Freitag, 16. November 2018, 18:00 – 21:00 Uhr,
• Linkes Zentrum, 52070 Aachen, Augustastraße 69

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Infos und Anfahrtsbeschreibung auch bei =>
https://dielinke-aachen.de/termine/linkes-zentrum

Foto: .ausgestrahlt

 

 

 

… zum Flyer

Der „neue“ Hype der gläubigen Atomgemeinde: Thorium-Reaktor und Flüssigsalzreaktoren

„Eine zentrale Frage bleibt: Warum soll eine gefährliche, teure Technologie weiter entwickelt und gefördert werden, wo es doch kostengünstige, umweltfreundliche und ungefährliche Alternativen gibt?“


(Terra X Lesch & Co • Am 17.05.2017 auf YouTube veröffentlicht)

Um einige der weiteren Fragen vorwegzunehmen, die beim ersten Upload auftauchten:

1. Thorium-Reaktor und Flüssigsalzreaktoren sind nicht das gleiche, das ist uns bekannt. Fast alle Konzepte, die einen Thorium-Reaktor zum Ziel haben, wollen ihn als Flüssigsalzreaktor umsetzen. Und fast alle weltweit geplanten Flüssigsalzreaktoren wollen mit Thorium arbeiten.

2. Der Thorium-Reaktoren produzieren zwar weniger Atommüll, aber dafür stärker strahlenden. Es werden immer noch substantielle Mengen produziert, die ein Endlager notwendig machen.

3. Zum Kommentar „Uran 235 ist so ziemlich alles, bloß keine Neutronenquelle“: Bloß weil Uran 235 ein Alphastrahler ist, heißt das nicht, dass es keine Neutronenquelle sein kann. Ein Neutron + Uran 235 setzt drei Neutronen frei. Genau deshalb wird es in Atomreaktoren und Atombomben benutzt.

4. Bei Natururan sind keine Neutronen messbar… weil es hier keine Kettenreaktion gibt (Suchworte „Kettenreaktion“ und „Kritische Masse“ für die Hintergründe).

5. Mit Protonen kommt man bei Atomreaktoren in den Atomkern nicht rein. Und nur davon reden wir hier. In der Sonne sieht das wenig überraschend anders aus. (Suchwort „Nukleare Spallation“ für die Hintergründe)

6. Die Zwischenschritte in der Thoriumzerfallsreihe haben wir weggelassen, weil man bei jeder wissenschaftlichen Darstellung nur eine bestimmte Tiefe anstrebt.

7. Wir sagen nirgendwo, dass es eine neue Erfindung wäre, wenn ein Reaktor sich selbst reguliert.

8. Hamm-Üntrop war kein Flüssigsalzreaktor, aber ein Thorium-Reaktor. Das erste T in THTR-300 steht für Thorium. 90% seines Kernbrennstoffs bestanden aus Thorium, auch wenn der nur zu 30% an der Energiegewinnung beteiligt war.

9. Tritium war nicht nur ein Problem in Hamm-Üntrop aufgrund der Helium-Kühlung, es ist auch ein Problem bei anderen Thorium-Reaktoren, sowohl bei der Variante mit schwerem Wasser (siehe CANDU) also auch bei der Flüssigsalzvariante: Durch das im Salz enthaltene Lithium.

10. Nein, weder in Indien, noch in China, noch in Rußland gibt es (zum Datum des Uploads) einen produktiven Thorium-Flüssigsalzreaktor.
(Red. Terra X Lesch & Co)
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siehe auch => No2Tho! – Nein zur Thorium-Atomkraft
Diverse Organisationen unterstützen die „No2Tho“ – Erklärung und fordern die Forschungsinstitute, politischen Entscheidungsträger und alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure auf, alle Ressourcen in vollständig erneuerbare, nicht fossile und nicht atomare Energiesysteme zu investieren im Bestreben, damit jegliche Forschung, Entwicklung und Umsetzung der Thoriumatomkraft abzulehnen. . . . weiterlesen => „No2Tho“ – Erklärung • Nein zur Thorium-Atomkraft
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und => Zurück auf Los?
Reaktorkonzepte der „Generation IV“ sollen die ungeliebte Atomkraft wieder salonfähig machen. „Sicher, sauber, billig“ lautet das Versprechen. Tatsächlich lösen die Nuklearvisionen keines der zahlreichen Atom-Probleme. Und die meistgehypten neuen AKW-Modelle liefern sogar Rohstoff für Atombomben frei Haus. . . . weiterlesen bei => www.ausgestrahlt.de

sowie =>
„Thorium – Atomkraft ohne Risiko?“ Alte Lügen – neu verpackt bei ARTE
Die internationale Atomlobby war nach den vielen Opfern der „zivilen“ Nutzung der Atomkraft, nach Fukushima und Tschernobyl für kurze Zeit ein wenig in Deckung gegangen. Aufgegeben hat sie nicht. . . . . . weiterlesen bei => www.bund-rvso.de . . . 07.01.2018

Konzept der Atommüll-Zwischenlagerung ist gescheitert

70 Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände positionieren sich gemeinsam zur Zukunft der Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle

Die Einlagerung hoch radioaktiver Abfälle in tiefengeologische Lager oder andere mögliche Alternativen wird auch nach dem ambitioniertesten Zeitplan noch nicht beginnen können, geschweige denn abgeschlossen sein, wenn die Genehmigungen für die Zwischenlager auslaufen werden.
Damit ist das bisher in Deutschland verfolgte Konzept der Zwischenlagerung hoch radioaktiven Mülls, das für 40 Jahre vorgesehen war, gescheitert.
Neue Konzepte für eine längerfristige Zwischenlagerung sind dringend erforderlich. Angesichts der Dauer und Tragweite dieser Zwischenlagerung ist die Gesellschaft frühzeitig an der Diskussion und der Entwicklung dieser neuen Konzepte zu beteiligen.

Dies ist eine der zentralen Aussagen eines gemeinsamen Positionspapiers zur Zwischenlagerung von hoch radioaktivem Atommüll, auf das sich nach einem etwa zweijährigen intensiven Diskussionsprozess 70 Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände verständigt haben. Es wurde der Öffentlichkeit heute bei Pressekonferenzen in Düsseldorf und München vorgestellt. Beteiligt sind auch Initiativen von 15 Zwischenlager-Standorten in Deutschland.

Das Positionspapier „Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle“ ist im Rahmen der Atommüllkonferenz, einem regelmäßigen bundesweiten Treffen von Initiativen, Umweltverbänden und kritischen Wissenschaftler*innen, entstanden. Das Papier ist kein Plädoyer für eine dauerhafte Oberflächenlagerung hoch radioaktiver Abfälle. Auch bis zur Beendigung der Oberflächenlagerung müssen die Abfälle jedoch so sicher wie möglich gelagert werden.

Die bestehenden Zwischenlager entsprechen nicht den notwendigen Sicherheitsanforderungen. Exemplarisch dafür steht das Zwischenlager Brunsbüttel. Diesem wurde gerichtlich die Genehmigung wegen erheblicher „Ermittlungs- und Bewertungsdefizite“ entzogen.

Von behördlicher Seite wurde den Transport- und Lagerbehältern eine Sicherheit über 40 Jahre zugebilligt. Bereits für diese Lagerdauer und erst recht für die unausweichliche Verlängerung um mehrere Jahrzehnte gibt es keine zuverlässigen Sicherheitsnachweise. Diese müssen dringend nachgereicht werden.

Der laxe Umgang der Aufsichtsbehörden mit geltendem Recht ist so alt wie die Nutzung der Atomenergie in Deutschland.
Seit 2013 lagern so auch 152 Castorbehälter im AVR-Behälterlager Jülich allein aufgrund einer staatlichen Anordnung. Der damalige Betreiber, das Forschungszentrum Jülich, hatte die Betriebsgenehmigung einfach auslaufen lassen. Auch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde, das Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen, griff nicht entschieden ein. Die neuen Verantwortlichen – die BGZ, das EWN und das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit BfE müssen sich vor dem Auslaufen von Betriebsgenehmigungen um Alternativen kümmern, statt die Probleme auszusitzen.

Atomtransporte mit hoch radioaktivem Atommüll in Transport- und Lagerbehältern stellen gerade auch angesichts der Terrorgefahren ein großes Sicherheitsrisiko dar, weil hier nur der Behälter Schutz bietet. Ein Integritätsverlust eines Behälters während des Transports durch einen Unfall oder Terrorangriff würde massive Strahlendosen in der Umgebung verursachen. Insbesondere deshalb müssen Atomtransporte vermieden werden.

Derzeit lagern mehr als 1.000 Castor-Behälter mit hoch radioaktiven Abfällen in den zentralen Zwischenlagern in Ahaus, Gorleben und Lubmin sowie in den dezentralen Zwischenlagern in Jülich und an 12 AKW-Standorten. Die Anzahl der Castor-Behälter wird sogar noch auf etwa 1.900 anwachsen.
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Das gemeinsame Positionspapier mit der Liste aller Unterzeichner*innen findest Du hier:
https://www.ausgestrahlt.de/positionspapier/zwischenlagerung
(Atommüllkonferenz der Initiativen und Verbände gegen Atomanlagen –
Gemeinsame Presseerklärung vom 6.11.2018
)

Nein zur Thorium-Atomkraft – No2Tho!

Wir dokumentieren die „No2Tho“-Erklärung:

Diverse Organisationen unterstützen die No2Tho- Erklärung. Sie tun dies aus verschiedenen Gründen, wie z.B. der Alterung von Kernreaktoren, den Reaktorkatastrophen INES 7 von Tschernobyl und Fukushima, aber auch aus Gründen der Gesundheit, der Sicherheit, der Proliferation (Gefahr der Weiterverbreitung von Atomwaffen), des Terrorismus und der Abfallrisiken aller Arten von Atomkraft. Darüber hinaus steigen die Kosten für die Atomkraft, und es ist notwendig, die erneuerbare Energien mit ihren flexiblen und klimapositiven Ergänzungen (Speicherung, Kraft-Wärme-Kopplung mit Kohlenstoffbindung und -nutzung,….) zu entwickeln.

Aus diesem Grund fordert die No2Tho-Erklärung die Forschungsinstitute, politischen Entscheidungsträger und alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure auf, alle Ressourcen in vollständig erneuerbare, nicht fossile und nicht atomare Energiesysteme zu investieren im Bestreben, damit jegliche Forschung, Entwicklung und Umsetzung der Thoriumatomkraft abzulehnen.

• Thorium behindert erneuerbare Energien

„Don’t nuke the climate“ ist ein bekannter Slogan bei Kundgebungen. Den Klimawandel zu missbrauchen, um eine weitere riskante (Thorium- und andere) Atomkraft zu etablieren, ist die falsche Wahl zwischen einer Klimaapokalypse oder einem atomaren Weltuntergang.
Jeder Euro, der in Atomkraft investiert wird, ist ein Euro weniger für die erneuerbare Energien.
Um es mit den Worten des Physikers Amory Lovins zu sagen: „Es verschlimmert den Klimawandel, verglichen damit, dass man dasselbe Geld und dieselbe Zeit für effizientere Optionen aufwendet“.

• Thorium trägt nicht zur Verbesserung des Klimas bei

Atomlobbyisten behaupten, dass die Atomkraft arm an Kohlenstoff und Treibhausgasen ist. Aber wir brauchen weit mehr als „kohlenstoffarm“, wenn wir den anthropogenen Klimabruch wirklich bekämpfen wollen.
In der Tat müssen wir eine umfassende Energieinfrastruktur, die nicht nur kohlenstoffarm, sondern auch klimapositiv ist, realisieren.
Nach Erreichen der Klimaneutralität müssen wir weiter gehen, um mehr Treibhausgase zu binden, als die Menschheit emittiert. Wir brauchen sowohl eine biologische als auch eine technologische Netto-Kohlenstoffbindung, die die Atomkraft, einschließlich Thorium, nicht leisten kann.

• Thorium ist kein Partner für erneuerbare Energien, im Gegenteil

Einige behaupten, dass die Atomkraft im Allgemeinen und das Thorium im Besonderen ein guter Partner für eine dauerhafte Energiezukunft sind, in der die Grundlastkernkraft (oder sogar die flexible Kernenergie) mit flexiblen erneuerbaren Energien einhergeht.
Bei der Grundlastatomkraft besteht ein Widerspruch zwischen flexiblen erneuerbaren Energien und der Grundlast im Allgemeinen. Erneuerbare Energien brauchen eine sehr flexible Unterstützung. Im Falle der flexiblen Atomkraft hat dies alle oben und unten genannten Nachteile.

Darüber hinaus besteht ein spezifisch höheres Risiko für eine flexible Atomkrafterzeugung.
Jeder weiß, dass das schnelle Erwärmen und Kühlen von Metallbehältern – wie es für flexible Anlagen erforderlich ist, die wirklich auf erneuerbare Energien setzen – das Risiko von Materialausfällen in den Anlagen erhöht. Dies erhöht das Risiko eines nuklearen Unfalls mit Austritt von nuklearen Elementen. Flexible Kernanlagen verschärfen die bestehenden Probleme der Kernenergie, anstatt sie zu lösen.

• Thorium ist teuer

Thorium präsentiert sich heute als eine neugeborene Alternative, obwohl es das überhaupt nicht ist.
Es handelt sich um eine „modernisierte“ altmodische Kerntechnik, die in der Vergangenheit wirtschaftlich versagt hat.
In Deutschland scheiterte das groß angelegte und politisch zunächst stark geförderte Experiment mit dem Versagen des Thorium Hochtemperatur-Reaktors (THTR) in Hamm-Uentrop bereits in den 1980er-Jahren.
Dies war einer der Gründe, warum die Technologie der Druck- oder Siedewasserreaktoren gewählt wurde, neben die höhere Kosten von dieser Technologie. Dennoch wurde von Wissenschaftlern u. a. in Jülich die Forschung weiterbetrieben und weltweit gefördert.
Unterdessen sind die Sicherheitsanforderungen für alle Kerntechnologien gestiegen, was die Kosten der Thoriumtechnologie selbst noch weiter erhöht. Dadurch verlieren sie den Kampf gegen die erneuerbare Energien.
Amory Lovins bemerkt erneut: „Die Kernkraft ist (….) so hoffnungslos unwirtschaftlich, dass man nicht darüber diskutieren muss, ob sie sauber oder sicher ist“.

• Thorium ist ungesund

Thorium 232 ist ein nicht spaltbares Element. Es benötigt Uran 235 und/oder Plutonium, um den Brutprozess aufrechtzuerhalten. Es schafft einen Mix aus radioaktiven Elementen in seinem Brennstoff und schafft so typische radioaktivitätsbedingte Gesundheitsrisiken, sowohl für das Reaktorpersonal, als auch für die Zivilbevölkerung im Umfeld des Reaktors.
Es gibt keine perfekte Nukleartechnologie. Eine unerwünschte Freisetzung einiger oder aller dieser strahlenden Stoffe bei leichten bis schweren Unfällen kann nicht ausgeschlossen werden.
Thorium ist auch ungesund von den Anfang an: Thorium soll ausgegraben werden, und die Minen verursachen auch Gesundheits-, Klima und Umweltproblemen.

• Thorium ist unsicher

Thorium ist unsicher und nicht sauber. Wir alle kennen die wiederholten Argumente der nuklearen Selbstverteidigung bei einem nuklearen Unfall: „Unsere Technologie unterscheidet sich von derjenigen des verunfallten Reaktors“.
Das ist es, was die Thoriumprotagonisten nicht aufhören zu wiederholen: Ihre Technologie ist anders, sauberer und sicherer.
Dies hindert die echte Thoriumtechnologie nicht daran, ihre spezifischen gefährlichen Eigenschaften zu haben.
So erfordert beispielsweise die Flüssigsalztechnologie sehr anspruchsvolle Materialien, um das Austreten von Nukliden, die in der Salzschmelze enthalten sind, zu verhindern.
Da Uran 235 und/oder Plutonium benötigt werden, um den Prozess einzuleiten und aufrechtzuerhalten, und da die Spaltung Uran 233 betrifft, bestehen die spezifischen Gefahren in Uranisotopen und Transuranelementen.
Und es entstehen alle möglichen sehr gefährlichen Elemente, wie z.B. Protactinium, das eine Halbzeit von schnellen 33.000 Jahren hat, sogar länger als die Halbzeit von Plutonium, die 24.000 Jahre beträgt.

• Thorium hat einige höhere Risiken als das eigentliche Atomkraftwerk

Thorium wird oft als sicherere Technologie dargestellt als die herkömmlichen Nukleartechnologien, wie Druckwasserreaktoren, wie in Doel und Tihange in Belgien.
Da die Technologien unterschiedlich sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich einige gefährliche Aspekte unterscheiden und weniger wichtig sind. Dennoch ist es höchst irreführend, nur die geringeren Risiken zu erwähnen und über die höheren Risiken zu schweigen.
Die Thoriumtechnologie birgt einige höhere Risiken als die eingeführten Reaktortechnologien.
Tatsächlich sind Thoriumreaktoren Brutreaktoren – das Züchten von Uran 233 aus Thorium 232 -, die eine kontinuierliche Wiederaufarbeitung an jedem Standort mit Thoriumreaktoren erfordern. Diese Wiederaufbereitungsanlagen sind hochriskante Anlagen.
Weitere spezifische Risiken sind die Risiken von Undichtigkeiten und Brüchen in den Rohrleitungen, die extremer Hitze und Korrosion und Neutronenstrahlung durch den Flüssigsalzbrennstoff standhalten müssen.
Auf die Entstehung von thoriumspezifischen, langlebigen und risikoreichen Elementen, wie z.B. Protactinium, wurde bereits hingewiesen.

• Thorium fördert die Proliferation

Thorium 232 selbst ist kein Spaltstoff, aber es lässt sich daraus spaltbares und atomwaffenfähiges Uran-233 erbrühten.
Tests mit Uran 233 Atombomben wurden in den fünfziger Jahren erfolgreich durchgeführt, zum Beispiel 1955 in den USA.
Zu sagen, dass Thorium nicht die Risiken von Atomwaffen birgt, ist eine höchst irreführende Aussage. Thorium 232 allein hat dieses Risiko nicht, da es nicht spaltbar ist. Da es sich um ein Zuchtmaterial für Uran 233 handelt, enthält es alle mit der Herstellung von Atombomben verbundenen Risiken.
Da jeder Flüssigsalzreaktor auf Thoriumbasis eine eigene Wiederaufbereitungsanlage benötigt, gibt es viel mehr Orte, an denen direkt waffenfähiges Uran-233 für Atom- und Schmutzbomben „verschwinden“ kann.

• Thorium ist terrorismusgefährdet

Da die Thoriumtechnologie in ihrer gesamten Entstehungskette viele Risiken birgt, ist sie auch anfällig für terroristischen Missbrauch.
Die Technologie schafft spaltbares Material, das sowohl für explosive als auch für schmutzige Atombomben geeignet ist.
So ist die Technologie auf verschiedene Weise für den Missbrauch durch Terroristen geeignet. Der Standort selbst ist von starker radioaktiver Freisetzung bedroht, wenn ein Terroranschlag auf dem Gelände gelingt. Und das am Standort produzierte Material ist selbst für die Herstellung von Atomsprengstoff oder schmutzigen Bomben verwendbar.

• Thorium verursacht langlebigen Atommüll

Die Befürworter der Thoriumtechnologie geben oft vor, dass ihre Technologie weitaus weniger langlebige Abfälle produziert und die Produktion der typischen Transurane vermeidet, die aus Atomkraftwerken stammen, die mit angereichertem Uran 235 oder sogar Mischoxidbrennstoffen (MOX), die ebenfalls Plutonium enthalten, betrieben werden.
Erstens ist das nicht ganz richtig. Die Thoriumtechnologie produziert verschiedene Arten von langlebigen Abfällen, darunter die „traditionellen“ Abfallbestandteile (wie Plutonium und Transurane), aber auch andere Elemente, wie zum Beispiel Protactinium.
Warum sollte man außerdem eine neue Technologie zur Erzeugung radioaktiver Abfälle mit all den ungelösten Abfallproblemen entwickeln? Nichtnukleare erneuerbare Alternativen werden immer mehr verfügbar. Sie sind weitaus weniger riskant, ungesund und umweltschädlich. Darüber hinaus sind sie billiger, klimafreundlicher und kehren sogar die Klima-Degeneration um. Nicht zuletzt sind sie nicht für Massenvernichtungswaffen oder den begleitenden Terrorismus geeignet.

• Also, lasst uns in eine 100% erneuerbare Energiezukunft investieren!

(PM)

Die No2Tho- Erklärung in => Französisch, => Niederländisch,
=> Englisch und => Deutsch als pdf.
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und => hier geht´s zur Unterstützer*innen-Liste (Stand 4.11.2018)
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siehe auch => Thorium-Hype: No2Tho! . . . 30.10.2018
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Tryo
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=> . . . zur . . . Startseite/Aktuelles . . . . . . . . . . . . . . Weiterlesen

Thorium-Hype: No2Tho!

Mit einer deutlichen Erklärung stellen sich Anti-Atomorganisationen gegen den Versuch der Atomlobby, so genannte Thorium-Reaktoren als einen Beitrag zum Klimaschutz zu verkaufen. Mit diesem „neuen, alten Hoffnungsträger“ wittert die Atombranche nämlich ihre Chance, sich vor dem Untergang zu retten.

Wie kaum ein anderes Land hat Deutschland mit der Thorium-Technik schon reichlich Erfahrung sammeln können.
In Jülich wurde eine Versuchsanlage, dann in Hamm-Uentrop ein 300-Megawatt-Reaktor (THTR) betrieben.
Der THTR wurde im September 1985 hochgefahren, nur vier Jahre später wieder abgeschaltet. Technische Probleme – viel mehr Brennstoffkugeln zerbrachen als geplant, Radioaktivität trat aus, die politische Unterstützung nach dem GAU von Tschernobyl fehlte – sorgten für ein weiteres Milliardengrab in der deutschen Atomgeschichte.
Die für den Betrieb benötigte Brennelementefabrik in Hanau wurde 1988 aus Sicherheitsgründen stillgelegt. . . . weiterlesen bei => www.ausgestrahlt.de/blog . . . 30.10.2018
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siehe auch => Zurück auf Los?
Reaktorkonzepte der „Generation IV“ sollen die ungeliebte Atomkraft wieder salonfähig machen. „Sicher, sauber, billig“ lautet das Versprechen. Tatsächlich lösen die Nuklearvisionen keines der zahlreichen Atom-Probleme. Und die meistgehypten neuen AKW-Modelle liefern sogar Rohstoff für Atombomben frei Haus. . . . weiterlesen bei => www.ausgestrahlt.de