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2. November 2016: Mahnwache mit „Eichhörnchen“ vor dem Forschungszentrum Jülich (FZJ)

Wohin mit den fast 300.000 Jülicher Brennelementekugeln?

Mit einer Mahnwache am Mittwoch,
2. November 2016, wollen AKW-Gegner*innen vor dem Haupttor des FZJ von 14-16 Uhr auf das ungelöste Problem aufmerksam machen.

In luftiger Höhe werden Umweltschützer*innen von Robin Wood die Jülicher Aktivisten mit einer Kletteraktion unterstützen.
Cécile Lecomte – auch als „Eichhörnchen“ bekannt – wird bei der Mahnwache dabei sein. „Die Atommüllproduzenten wollen sich aus ihrer Verantwortung stehlen! Mit der Verschiebung von Atommüll wird eine Lösung für das Atommüllproblem vorgegaukelt. Ob Jülich, Ahaus oder USA: Der Atommüll ist nirgendwo sicher! Nur der entschlossene Widerstand von unten kann der wahnsinnigen und gefährlichen Produktion und Verschiebung von Atommüll ein Ende setzen“, betont Lecomte und führt weiter aus: „Jeder Atommülltransport ist einer zu viel und bringt Gefahren mit sich.“

Auch Robin Wood unterstützt die Westcastor-Resolution.

 

Vor vier Wochen wurde eine
Resolution veröffentlicht und inzwischen von bereits 70 Initiativen, Verbänden und Parteien unterzeichnet.
Auch die Umweltorganisation Robin Wood ist unter den Unterzeichnern.

Gefordert wird: ein Zwischenlager-Neubau in Jülich mit Öffentlichkeitsbeteiligung auf Augenhöhe und der Stopp der Castor-Transportpläne aus Jülich nach Ahaus oder in die USA.

Die Aktivisten wollen die Resolution vor dem FZJ sichtbar machen und an die Moral der Verantwortlichen appellieren.
(PM vom 26.10.2016 von Aktionsbündnis STOP Westcastor)

Die Mahnwache findet am 2. November 2016 von 14-16 Uhr
vor dem Haupttor des FZJ (Wilhelm-Johnen-Straße, Jülich) statt.

=> blog.eichhoernchen.fr
=> www.robinwood.de
=> Westcastor-Resolution
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2. November 2016 • Komm zur Mahnwache am Forschungszentrum Jülich

Noch immer ist unklar, was mit den 152 in Jülich lagernden Castorbehältern passieren soll.
Die Betreiber des Zwischenlagers haben nun die Einlagergenehmigung für das Zwischenlager in Ahaus erhalten. Ein weiterer Schritt in Richtung gefährlicher Castortransporte, die schon im nächsten Jahr stattfinden könnten.
Auch der mögliche illegale Export des Atommülls in die USA ist immer noch nicht vom Tisch.

Um den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen, veranstalten verschiedene Bürgerinitiativen eine Mahnwache vor dem Haupteingang des FZJ. Sie richten sich mit einer klaren Forderung an die Betreiber:
Jeder Transport von Atommüll stellt ein hohes Risiko dar.
Für Jülich gibt es nur eine Option, den Neubau eines Zwischenlagers vor Ort!

 

Die Mahnwache findet am
2. November 2016
von 14-16 Uhr
vor dem Haupttor des FZJ
(Wilhelm-Johnen-Straße, Jülich) statt.

 

Kommt zahlreich und bringt Eure Anti-Atom-Fahne mit.
(Text von Helge Bauer; .ausgestrahlt)

IPPNW und über 60 weitere Initiativen unterzeichnen die „Westcastor-Resolution“

Drei Wochen nach Vorstellung der Westcastor-Resolution haben inzwischen bundesweit über 60 Initiativen, Verbände und Parteien die Resolution unterzeichnet – darunter auch IPPNW-Deutschland.

Die IPPNW unterstützt damit die Forderungen eines möglichst sicheren Zwischenlager-Neubaus in Jülich sowie den Stopp der Castortransportpläne aus Jülich nach Ahaus oder in die USA.
Dr. Alex Rosen, Kinderarzt und stellvertretender Vorsitzender der IPPNW dazu: „Wir haben die Westcastor-Resolution unterzeichnet, weil wir, wie die vielen Bürger*innen-Initiativen in Nordrhein-Westfalen, der Meinung sind, dass gefährlicher Atommüll nicht planlos durch die Landschaft transportiert werden darf. Bis es eine verantwortbare Lösung für die Dauerlagerung gefährlicher Strahlenabfälle gibt, ist die sicherste Lösung für den Atommüll aus Jülich der Neubau eines sicheren Zwischenlagers auf dem Gelände. Das Lager in Ahaus ist ebenfalls unzureichend gegen Naturkatastrophen oder Anschläge gesichert und auch ein Weitertransport in die USA entbehrt aktuell jeder politischen und wissenschaftlichen Grundlage.“

Durch die Westcastor-Resolution wird deutlich, dass sich nicht nur die Betroffenen in Ahaus und dem Münsterland gegen die sinnlose Atommüllverschiebung wehren.
Denn im Raum Aachen/ Jülich haben alle Anti-Atomkraft-Initiativen und mehrere politische Parteien die Resolution unterzeichnet und sprechen sich für einen möglichst sicheren Zwischenlager-Neubau in Jülich aus. Darunter sind zum Beispiel das Aktionsbündnis Stop Westcastor, Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie und Bündnis 90/ Die Grünen Jülich.

Ebenso stößt die Resolution bundesweit auf Zustimmung und fordert die zuständigen Landes- und Bundesministerien endlich zu verantwortungsvoller Zusammenarbeit auf.
Eigentümer der 152 Castoren ist die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen, die dem Bundesfinanzministerium gehört, aber auch das NRW-Wissenschafts- und das NRW-Umweltministerium haben Staatssekretäre im Aufsichtsrat dieser Firma und die NRW-Atomaufsicht ist weisungsbefugt, um einen sichere Lagerung der Castoren zu gewähren.
„Es darf nicht sein, dass die Ministerien die Verantwortung hin und her schieben und so einen zügigen und möglichst sicheren Zwischenlager-Neubau in Jülich verzögern“ erklärt Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. „Das ist verantwortungslos gegenüber den Menschen in Ahaus, den USA und Jülich, die dem gefährlichen Atommüll ausgesetzt sind bzw. ausgesetzt werden“.
(PM vom 17.10.2016 von IPPNW; Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.)
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p.s.: Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband Jülich und viele andere haben die Westcastor-Resolution schon unterzeichnet. Vielleicht entschließen sich ja auch noch andere Orts-/Kreisverbände zur Unterzeichnung.
Wenn auch Ihr die Westcastor-Resolution mit eurer Gruppe/ eurem Verband oder eurer Partei unterzeichnen wollt, meldet Euch bitte mit dem Betreff „Westcastor-Resolution“ unter info[at]sofa-ms.de

Die „grüne Atomkraft“: Thorium – Atomkraft ohne Risiko?

Kugelhaufenreaktoren, Thorium und Transmutation:
Die letzten Strohhalme der Atomlobby

Dazu ein Seminar am Samstag, 19. November 2016 in Hamm:

Die um 1990 in Deutschland gescheiterten Kugelhaufenreaktoren AVR und THTR-300 werden von der Nuklearlobby noch immer als Spitzenprodukt deutscher Ingenieurkunst, als „inhärent sicher“ und fast frei von schwierigem Atommüll gefeiert.
Da China, unterstützt aus Jülich, einen kleinen Kugelhaufenreaktor HTR-PM voraussichtlich 2017/18 – allerdings unter sicherheitstechnisch wenig vertrauenerweckenden Bedingungen – in Betrieb nehmen wird, ist mit einem Aufflammen der Diskussion über die „verpasste Chance Kugelhaufenreaktor“ zu rechnen. Mehrere Schwellenländer haben bereits Interesse am chinesischen HTR-PM bekundet.

In dieser Veranstaltung werden die Geschichte der Kugelhaufenreaktoren, ihre Technik und ihre ungelösten technischen, Sicherheits- und „Entsorgungs“- Probleme sowie ihre Stellung in der internationalen Nuklearwirtschaft erläutert.
Auch die aktuellen großen „Entsorgungs“-Probleme der deutschen Kugelhaufenreaktoren werden ausführlich dargelegt.

Die Probleme eines Thoriumkreislaufs, wie er in den deutschen Kugelhaufenreaktoren versucht wurde und aktuell wieder Interesse findet, werden ebenso abgehandelt wie derzeitige Pläne einer Atommüllbeseitigung mit Hilfe von Transmutation/Partitioning.

Kann die Anti-Atomkraftbewegung in Deutschland der Unterstützung sogenannter grüner „umweltfreundlicher“ Atomtechnologien tatenlos zusehen?

=> Verbindliche Anmeldung bis spätestens zum 1. November 2016
an den => BUND_Landesverband NRW e. V.

Trauer um Willi Hesters

Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und auch weit darüber hinaus trauern um Willi Hesters.

Der Sprecher des Aktionsbündnisses Münsterland gegen Atomanlagen ist am 26. September 2016 im Alter von nur 61 Jahren gestorben.
Das innige Mitgefühl der Initiativen gilt seiner Frau und den Familienangehörigen.

Willi Hesters setzte sich seit vielen Jahren im Münsterland und anderswo unermüdlich für eine sichere Energieversorgung ohne Atomkraftwerke und Uranfabriken ein. Immer wieder setzte er Zeichen und vermittelte, dass die Zukunft mit kleinen und großen Schritten positiv gestaltet werden kann. Er war für viele Menschen in seinem Umfeld ein großes Vorbild und verlässlicher Partner, da er sich unermüdlich für die Dinge die ihm wichtig waren eingesetzt hat, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Seine ganze Kraft hat er in die ehrenamtliche politische und soziale Arbeit gesteckt. Mit seinem Optimismus motivierte er immer wieder Menschen, sich für eine friedliche Welt zu engagieren. Selber war er auch in der Flüchtlingshilfe sehr aktiv und unterstützte vor Ort Flüchtlinge.
Wenn es mehr Menschen wie Willi Hesters gäbe, dann sähe die Welt schon etwas besser aus.

Im Münsterland hat sich Willi Hesters besonders gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau, gegen das Atommüll-Lager in Ahaus und gegen die mit den Anlagen verbundenen Uran- und Atommüll-Transporte engagiert. Seine Aktivitäten führten ihn dabei auch bis nach Russland. Dort unterstützte er die Proteste russischer Umweltorganisationen gegen Uranmülltransporte von Gronau nach Russland.
Willi Hesters hat dabei einen wichtigen Beitrag zur Beendigung dieser gefährlichen Transporte geleistet. Zudem hatte er durch seine Arbeit großen Anteil daran, dass Atommülltransporte von Ahaus nach Russland verhindert werden konnten.
Bis kurz vor seinen plötzlichen Tod hat er an der Planung einer Demonstration gegen Atomanlagen und Atomtransporte mitgewirkt, die am 29. Oktober in Lingen stattfinden wird.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen werden Willi Hesters nicht vergessen und werden sich in seinem Sinne weiter für ein Leben ohne Atomanlagen, ohne Kriege und für internationale Völkerverständigung einsetzen.

An der Abschiedsfeier mit Urnenbeisetzung können alle Menschen, die Willi Hesters kannten, teilnehmen:
Freitag, 7. Oktober, 15.30 Uhr,
Friedhof Nordwalder Straße, Emsdetten.
(PM)

Bundesweite Unterstützung für Westcastor-Resolution: Keine Castortransporte von Jülich nach Ahaus!

Neubau eines möglichst sicheren Zwischenlagers in Jülich gefordert

Am vergangenen Wochenende (24. September 2016) wurde auf der bundesweiten Atommüllkonferenz in Göttingen die Westcastor-Resolution vorgestellt und inzwischen von 36 Initiativen, Umweltverbänden und Parteien unterzeichnet. Darin fordern sie den Stopp der Transportpläne für 152 Castoren aus dem Forschungszentrum Jülich in das Zwischenlager Ahaus und deren Export in die USA. Aus Sicht der Atomkraftgegner entbehren diese Pläne jeglicher Verantwortung und Weitsicht.
Weitere Unterzeichner für die Westcastor-Resolution werden auf www.sofa-ms.de gesammelt.

Verantwortung statt
„Verschiebetaktik“

Mit der Resolution wenden sich die Atomkraftgegner*innen nun an die Verantwortlichen aus Bundesfinanz- und Bundesumweltministerium, NRW-Wirtschafts-, Wissenschafts- und Umweltministerium und nicht zuletzt an die Besitzer des Atommülls, die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN). Diese sollen gemeinsam und verantwortungsvoll die einzig tragbare Lösung für das Atommüllproblem vorantreiben, nämlich den Neubau eines möglichst sicheren Zwischenlagers in Jülich. Eine solche Option wird zwar von den Verantwortlichen immer wieder als eine von drei möglichen Lösungen dargestellt, aber faktisch nicht in Angriff genommen. Stattdessen schieben sich die Ministerien auf Nachfragen immer gegenseitig „den schwarzen Peter zu“.

Transport nach Ahaus führt in eine „Sackgasse“

Die Ahaus-Option, die derzeit mit Nachdruck vorangetrieben wird, trifft auf scharfe Kritik der Anti-Atom-Aktivisten: Ein solcher Transport verstößt gegen den rot-grünen NRW-Koalitionsvertrag, demzufolge der Jülicher Atommüll nur noch ein einziges Mal, nämlich in ein Endlager, transportiert werden soll.
Zudem zeugt diese Option von einem Mangel an Weitsicht, denn das Ahauser Lager bietet keine Langzeitperspektive, sondern ermöglicht nur eine Verschiebung des Problems. Einen umfassenden Schutz, zum Beispiel vor Flugzeugabstürzen bieten derzeit weder das Ahauser, noch das Jülicher Zwischenlager.
Gerade die fehlende Langzeitperspektive gewinnt aber zunehmend an Brisanz, wie auch auf der Atommüllkonferenz in Göttingen deutlich wurde. Die Suche nach einem Endlager wird frühestens in 40 bis 60 Jahren zu einem Ziel führen. Ob die Castoren noch so lange halten ist fraglich.
Hierzu Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative Kein Atommüll in Ahaus e.V.: „Damit führt ein Transport nach Ahaus in eine unverantwortliche Sackgasse. Hier gibt es keine Reparaturmöglichkeit und auch die Genehmigung des Lagers läuft im Jahr 2036 aus. Es droht in wenigen Jahren ein weiterer Atommüllnotstand. Besser man baut jetzt in Jülich ein neues Lager.“

Ahaus-Option nur Zeitgewinn für USA-Export?

Bei der dritten Option, ein Export des Atommülls in die USA, wird derzeit gezielt versucht, den Eindruck zu erwecken, dass diese in den Hintergrund getreten ist. Deswegen bleiben die Atomkraftgegner wachsam.
Marita Boslar vom Aktionsbündnis Stop Westcastor: „Vielleicht soll die Ahaus-Option Zeit schaffen, um die juristischen Hürden für den Export aus dem Weg zu räumen, denn es fließt offensichtlich noch eine Menge Geld aus dem Bundes- und NRW-Landeshaushalt in die USA, um dort die nötigen Forschungsarbeiten zur Annahme und Aufbereitung des Jülicher Atommülls zu finanzieren.“
(PM)

Jülicher „Nachbarschaftsdialog“ des FZJ

Auszug aus => Nachbarschaftsdialog
• 4. Sitzung am 29.04.2016 • Ergebnis-Protokoll

. . . Im Anschluss an die Präsentation bestand die Möglichkeit, Fragen an Hr. Printz zu richten. Die Teilnehmenden, insbesondere Frau Boslar, nutzten die Gelegenheit, um sich über den aktuellen Stand rund um den weiteren Umgang mit den AVR-Brennelementen und die hierfür in Frage kommenden Optionen zu informieren.

1. Frage Frau Boslar: Das Department of Energy (DOE) würde erst mit dem Einsatz einer Prototypanlage zur Wiederaufbereitung einer Kugelwiederaufbereitung eine Entscheidung über eine Kugelannahme in die USA treffen. Gemäß der mittlerweile vorliegenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) würde das Planen, Bauen und der Betrieb einer Prototypanlage mindestens 5 Jahre umfassen. Wie realistisch wird mit diesem Hintergrund ein Export in die USA eingeschätzt?

Die JEN führt aus: • Das „Department of Energy“ ist unter bestimmten Voraussetzungen bereit, die Kugeln aus Deutschland anzunehmen.
• Eine wesentliche Voraussetzung ist die Erreichung des „Technical Readiness Levels“ (TRL) 6 (Technologiereifegrad) für den Behandlungsprozess. Dafür setzen die US-amerikanischen Partner einen Zeitraum von mindestens einem Jahr an. Ein von den Amerikanern entwickeltes Auflösungsverfahren von Graphit, um die Kugeln nach der Annahme weiterverarbeiten zu können, wurde mittlerweile bis zu einem Technischen Reifegrad 4 erarbeitet. Die Angabe von fünf Jahren ist der JEN nicht bekannt und kann demnach nicht bestätigt werden.
• Grundvoraussetzung zur Annahme der Kugeln ist auch der positive Abschluss der UVP, das Verfahren ist formal noch nicht abgeschlossen. Das DOE geht davon aus, dass das Verfahren formell im Juni seinen Abschluss findet.
• Momentan wertet das DOE die 70 Einwendungen zum UVP-Gutachten aus, die aber keine gänzlich neuen Aspekte beinhalten.

2. Frage Frau Boslar: Sind die 70 Einwendungen lediglich von amerikanischer Seite oder auch von deutscher Seite?

Die JEN führt aus: • Es sind neben den amerikanischen Einwendungen auch Einwendungen aus Deutschland eingegangen.

3. Frage Frau Boslar: Die Endlagerkommission des Bundestages hält in dem Entwurf ihres Endberichtes den Export der AVR-Castoren für unverantwortlich. Wie beziehen die JEN und das Forschungszentrum dazu Stellung?

Die JEN führt aus: • Die JEN kann ihr Handeln nicht auf Empfehlungen ausrichten, sondern muss auf Grundlage der gültigen Gesetze und zugehörigen Vorschriften handeln. Um der Räumungsanordnung nach § 19 Abs. 3 ATG zu entsprechen, bestehen mehrere Möglichkeiten, welche die JEN ausführlich überprüft: Die Verbringung der Brennelemente in die USA, die Verbringung nach Ahaus sowie ein möglicher Neubau am Standort Jülich.

4. Frage Frau Boslar: Die US-Sicherheitsbehörde „National Security Agency“ (NSA) hält den Atommüll aus Sicht der Atomwaffenverbreitung für recht harmlos und sieht aus diesem Grund nicht die Notwendigkeit, die Brennelemente in die USA zu verbringen. Werden das Forschungszentrum und die JEN ihre früheren anderslautenden Aussagen, in denen evtl. Terroristen angelockt wurden, korrigieren?

Die JEN führt aus: • Im Rahmen des Programms der „Nuclear Non-Proliferation“, auf Deutsch „Nukleare Nichtverbreitung“, ist es vorgesehen, weltweit hochangereicherte Kernbrennstoffe in das Land zurückzuholen, aus dem die Stoffe ursprünglich stammen. Welche Punkte für einen Terroristen interessant sein könnten, kann die JEN nicht beurteilen.

5. Frage Frau Boslar: Aus den AVR-Brennelementen in den 152 Castoren wurden 1,5 Milliarden Kilowattstunden Strom für das Netz erzeugt. Dies deckt bei weitem nicht den durchschnittlichen Jahresverbrauch von 600 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland. Warum haben die in Jülich entwickelten Kugelhaufenreaktoren so große Mengen an Atommüll produziert? Im Verhältnis besteht ein 50ig-faches Atommüll-Volumen gegenüber Leichtwasserreaktoren.

Die JEN führt aus: • Beide Reaktortypen lassen sich nicht miteinander vergleichen.
• Der AVR sollte zeigen, dass das Prinzip des Kugelhaufenreaktors funktioniert und Strom erzeugt werden kann, war jedoch nicht darauf ausgelegt, mit dem produzierten Strom auch eine nennenswerte Kostendeckung zu erzielen.
• In der Anlage wurden auch verschiedene Brennelement-Typen untersucht, von denen einige nur mäßige bzw. unzureichende Betriebseigenschaften aufwiesen. Die mangelhafte Rückhalteeigenschaft einzelner BE-Typen hat auch dazu geführt, dass der Primärkreis hoch kontaminiert wurde. Neben der geringen Leistungsdichte des Reaktortyps wirken sich diese Kontaminationen auch auf die anfallende Abfallmenge aus.

6. Frage Frau Boslar: Die AVR-Brennelemente bestehen überwiegend aus Graphit, die ebenfalls in Tschernobyl Verwendung fanden und bei einem Unfall vor 30 Jahren brannten. Ein Endlager in Deutschland wird keine brennbaren Elemente wie die AVR-Kugeln in der Form annehmen. Was wurde unternommen, um die Brennelemente in einen dauerhaften stabilen Zustand zu verbringen, damit sie überhaupt endlagerfähig werden? Bringen diese Brennelemente ein viel größeres Problem der Endlagerung mit sich, als die normalen Elemente? Ist dies vielleicht der Hauptgrund dafür, sie in die USA schaffen zu wollen?

Die JEN führt aus: • Graphit ist nicht gleich Graphit.
• Der hier verwendete Graphit ist herstellungsbedingt praktisch nicht brennbar bzw. nur schwer entflammbar.
• Grundsätzlich besteht zwar die Möglichkeit, die graphitischen Kugeln zu oxidieren. Um dies aber in nennenswertem Umfang zu erreichen, müsste die Oxidation mit reinem Sauerstoff erfolgen, der in der Natur nicht vorkommt.
• Das Verbrennen der Kugeln in der normalen Atmosphäre ist praktisch auszuschließen.

7. Frage Frau Boslar: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) wartet seit zwei Jahren auf einen Antrag zu Errichtung eines sicheren Zwischenlagers in Jülich. Wie die Atomaufsicht in Düsseldorf bestätigte, bestehen keine grundsätzlichen Hindernisse für einen Bau eines sicheren Zwischenlagers in Jülich. Die unzureichende Auslegung des aktuellen Lagers zur Erdbebensicherung ließe sich durch den Neubau eines Zwischenlagers leicht beseitigen. Wieso verzögert Jülich die einzig sinnvolle langfristige Lösung eines sicheren Neubaus in Jülich? Das Zwischenlager in Ahaus besitzt nur eine Genehmigung bis 2036, somit handelt es sich bei dieser Variante um keine langfristige Variante.

Die JEN führt aus: • Grundsätzlich werden Zwischenlager für Kernbrennstoffe für 40 Jahre genehmigt. In Jülich besteht der Nachteil, dass die Genehmigung seitens der Genehmigungsbehörde lediglich für 20 Jahre erteilt worden ist.
• Es ist zu bezweifeln, dass das BFS auf einen Antrag wartet, zumindest nicht von der JEN. Allerdings gibt es einen entsprechenden Antrag für eine befristete Genehmigung für das bestehende Lager, der bekanntlich noch nicht abschließend beschieden werden konnte..
• Seit dem 2. Juli 2014 besteht die Anordnung der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde, dass bestehende Lager unverzüglich zu räumen.
• Ein Neubau am Standort würde selbst unter optimistischen Annahmen nach heutigem Stand mindestens achteinhalb Jahre beanspruchen. Dies steht im Widerspruch zu einer unverzüglichen Räumung des Lagers.

8. Frage Frau Boslar: In Ahaus gibt es keine „Heiße Zelle“, demnach können die Castoren nicht geöffnet werden, falls dies erforderlich wäre. Müssten die Castoren in diesem Fall wieder zurück nach Jülich transportiert werden?

Die JEN führt aus: • Im Reparaturfall gibt es die Möglichkeit, die Dichtigkeit der Behälter wiederherzustellen, indem ein sogenannter Fügedeckel aufgeschweißt wird. Dieses Verfahren wurde im laufenden Genehmigungsverfahren qualifiziert.

9. Frage Frau Boslar: Ist ein Antrag auf Transportgenehmigung nach Ahaus gestellt?

Die JEN führt aus: • Der Genehmigung für den Transport von Jülich nach Ahaus wurde bereits vor langem beantragt. Die Entscheidung steht aus. . . .

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Westcastor-Resolution

Wenn ihr die Westcastor-Resolution mit eurer Gruppe/ eurem Verband oder eurer Partei unterzeichnen wollt, meldet Euch bitte mit dem Betreff „Westcastor-Resolution“ unter info[at]sofa-ms.de

=> www.sofa-ms.de

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siehe auch => US-Atommüllexport im Nachbarschafts-Dialog Jülich . . . 26. September 2016 von Dirk Seifert für umweltFAIRaendern.de

wie es auch gehen kann siehe => Leise, aber erfolgreich: Konsensorientierter Dialog zur Stilllegung der Atomforschungsanlage in Geesthacht . . . 23. September 2016 . . . von Dirk Seifert für umweltFAIRaendern.de

Kreis Borken: Gemeinsame Resolution zu möglichen Transporten der AVR-Brennelementen aus Jülich in das Zwischenlager Ahaus

Einstimmiger Beschluss des Borkener Kreistages

In seiner Sitzung am 22.09.2016 hat der Borkener Kreistag einstimmig nachfolgende gemeinsame Resolution zu möglichen Transporten der AVR-Brennelementen aus Jülich in das Zwischenlager Ahaus beschlossen: . . .  . . . => weiterlesen bei kreis-borken.de
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Westcastor-Resolution

Wenn ihr die Westcastor-Resolution mit eurer Gruppe/ eurem Verband oder eurer Partei unterzeichnen wollt, meldet Euch bitte mit dem Betreff „Westcastor-Resolution“ unter info[at]sofa-ms.de

=> www.sofa-ms.de

„Thorium – Atomkraft ohne Risiko?“ Alte Lügen – neu verpackt bei ARTE

(von Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Vizepräsident Atomschutzverband TRAS)

Die internationale Atomlobby war nach den vielen Opfern der „zivilen“ Nutzung der Atomkraft, nach Fukushima und Tschernobyl für kurze Zeit ein wenig in Deckung gegangen. Aufgegeben hat sie nicht. . .

Der ARTE/NDR-Film „Thorium – Atomkraft ohne Risiko?“

. . . vom 20.9.16 erinnert nicht nur von der Machart an den alten, gut gemachten Propagandafilm aus dem Jahr 1953 „Unser Freund das Atom“ von Walt Disney.
„Unser Freund das Atom“ ist sauber, risikolos, unendlich vorhanden und es wird die endliche und schmutzige Energie aus Kohle und Öl ersetzen, war die Botschaft des alten Disney-Films und der neue ARTE Film von 2016 überträgt die damalige Heilsbotschaft auf den „zukünftigen“ Hoffnungsträger der Atomindustrie, auf den Flüssigsalzreaktor, den Thorium-Reaktor.

Produktplatzierung (engl. product placement), gezielte, verdeckte Produktwerbung ist in öffentlich rechtlichen Medien eigentlich verpönt. Im ARTE-Film „Thorium – Atomkraft ohne Risiko?“ war tatsächlich keine Werbung versteckt. Der Film selber war ein einziger Werbespot, nur der Hinweis zu „Risiken und Nebenwirkungen“ des beworbenen Produktes fehlte. Es wäre dumm, „ausgewogene“ Filme zu fordern. Doch wenn zentrale Aspekte fehlen und eine Hochrisikotechnologie mit vorgeschobenen Öko-Argumenten schöngefilmt wird, dann ist das Greenwash.

Kleine und kleinste „umweltfreundliche“ Thorium-Atomkraftwerke sollen zukünftig überall auf der Welt gebaut werden und die Forschung wird mit EU-Geldern gefördert. Aus dem alten, großen Druck- und Siedewasser-Reaktor würden unzählige Klein- und Kleinstreaktoren.
Ein zentrales Risiko der vielen, neuen Kleinreaktoren wurde bei ARTE gezielt ausgeklammert. In jedem dieser Mini-Reaktoren entsteht die Radioakivität vieler Hiroshima-Bomben. Ein Unfall oder ein Anschlag auf ein Kleinst-AKW könnte eine Stadt unbewohnbar machen.
Viele kleine Reaktoren sind viele kleine, zwangsläufig schlecht gesicherte, potentielle Anschlagsziele. Wenn heute in Syrien und im Irak diese neuen AKW stünden, dann könnte der IS schmutzige Bomben bauen. Auch für die heutigen und zukünftigen Diktatoren der Welt brächte die Möglichkeit, „schmutzige Bomben“ zu bauen einen „nordkoreanischen Machtzuwachs“.
Die Idee der Verbreitung von vielen kleinen AKW auf der Welt ist ein atomarer Alptraum, passt allerdings auch gut ins zerstörerische Zeitalter des Anthropozän..

Umweltbelastend, krank machend und sogar tödlich sind die Folgen der Thoriumgewinnung und der atomaren Aufarbeitung. Im so genannten Normalbetrieb geben auch Kleinreaktoren, wohnortnah, krebserzeugende Radioaktivität an die Umwelt ab. Ein Thorium-Reaktor erzeugt zwar weniger und kürzer strahlenden Atommüll als ein Druckwasserreaktor, doch dafür strahlt er stärker.
In Deutschland war der Thorium-Hochtemperaturreaktor (THTR) im westfälischen Hamm ein riskantes, kostspieligen Fiasko. Die erhöhte Zahl von Krebserkrankungen im Umfeld des THTR, der Unfall am 4./5. Mai 1986 bei dem Radioaktivität freigesetzt wurde (aber nicht gemessen werden konnte, weil durch einen „erstaunlichen Zufall“ die AKW-Messinstrumente nicht funktionierten), waren kein Thema für den Werbefilm.

Eine zentrale Frage hat der ARTE /NDR-Film von Myriam Tonelotto nicht beantwortet:

Warum soll eine gefährliche, teure Technologie weiter entwickelt und gefördert werden, wo es doch kostengünstige, umweltfreundliche und ungefährliche Alternativen gibt?

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer,
Vizepräsident Atomschutzverband TRAS

Nachtrag und kleiner Trost für die Redaktion: Nicht alle kritisieren den Film. Werbung und lobende Kritiken im Netz gibt´s u.a. von der Atompartei AfD, von Gegnern der Energiewende und Klimawandelleugnern, von Windkraftkritikern, die Windräder für gefährlicher als AKW halten und den Atomlobbyisten im Netz.

=> BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
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zu diesem Thema gibt´s auch ein Seminar am 19.11.16 in Hamm => Die „grüne Atomkraft“: Thorium – Atomkraft ohne Risiko?
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siehe zum Thema auch => Kritische Stimmen zur These „Thorium – Atomkraft ohne Risiko“ . . . 21. September 2016 . . . AAE
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Klaus der Geiger & Salossi
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