(Beitragsbild: iStock | Younes Kraske)
‒ 9 Uhr Mahnwache | 18 Uhr Kundgebung
‒ Castor-Bauarbeiten an Kreisverkehr beginnen
‒ Zwischenlager-Betreiber Jülich und Ahaus im Stadtrat
„Neubau von Zwischenlager in Jülich einzig vernünftige Option
Mit einem Castor-Aktionstag am heutigen Montag, 19. Mai, in Ahaus reagieren die Anti-Atomkraft-Initiativen aus Ahaus, dem Münsterland und Jülich auf neue konkrete Vorbereitungen für den Start der 152 Castor-Transporte mit rund 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln aus dem Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus. Zum einen beginnt heute Morgen in Ahaus der für die 130 Tonnen schweren Castor-LKW erforderliche Umbau des „Tobit“-Kreisverkehrs (Legdener Str. / Adenauerring / Schumacherring), der im Januar noch von der NRW-Landesregierung abgesagt worden war. Abends treten dann die Betreiber des Jülicher und des Ahauser Zwischenlagers, die JEN und die BGZ, gemeinsam vor dem Ahauser Stadtrat auf, um über den Stand des Castor-Verfahrens zu berichten und sich den Fragen der Öffentlichkeit zu stellen.
Aus diesen Gründen organisiert die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ zusammen mit dem Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ heute morgen in Ahaus um 9 Uhr am Tobit-Kreisverkehr eine Mahnwache. Und um 18 Uhr findet vor dem Rathaus in Ahaus vor Beginn der Ratssitzung eine gemeinsame Kundgebung statt. Die Initiativen untermauern damit ihre Forderung an die neue Bundesregierung sowie die schwarz-grüne NRW-Landesregierung nach einem sofortigen Moratorium für sämtliche Castor-Vorbereitungen.
„Der Neubau eines modernen Zwischenlagers in Jülich ist die einzig vernünftige Option. Hier wurde der hochradioaktive Atommüll erzeugt. Nur hier können die Castor-Behälter im Bedarfsfall repariert werden − und eine Endlagermöglichkeit gibt es frühestens in einigen Jahrzehnten. 152 Einzeltransporte mit enorm hohem Polizeiaufwand über die ohnehin maroden Autobahnen von NRW machen keinen Sinn. Sie gefährden nur die Öffentlichkeit und belasten die Polizei aufgrund der erheblichen Terror- und Sabotagegefahr noch stärker als bislang schon. Hochradioaktiver Atommüll gehört nicht auf die Autobahn“, erklärte Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“.
„NRW-Innenminister Reul weist auf den erheblichen Aufwand hin, die Gewerkschaft der Polizei kritisierte schon im Februar die geplante Mega-Transportserie mit dem hochradioaktiven Atommüllmassiv. Die alte Bundesregierung verwies noch im April auf die bislang fehlende Verhandlungsbereitschaft der schwarz-grünen Landesregierung. Wir erwarten, dass sich die zuständige NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) umgehend mit dem neuen Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD)an einen Tisch setzt und ernsthafte Verhandlungen aufnimmt“, ergänzte Felix Ruwe von der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“.
