Abseilaktion vor Uranmüllzug bei Münster

– Uranmüllzug von Urananreicherungsanlage Gronau erneut gestoppt
– spontane Mahnwachen in Gronau, Ochtrup und Burgsteinfurt
– „Uranmüllexporte von Gronau nach Russland einstellen“

Fotos unter https://www.facebook.com/BBU72/

Die Abseilaktion war eine von insgesamt zwölf Aktionen.

Der heutige Uranmüllzug mit 600 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau/Westfalen Richtung Russland wurde heute (10.12.2019) zwischen Münster-Häger und Münster-Kinderhaus durch eine Abseilaktion von der Brücke der A1 erneut aufgehalten. Die Polizei stoppte daraufhin den Uranzug kurz vor 12 Uhr im Bahnhof von Altenberge und ist vor Ort. Ein Kletterteam der Polizei ist um 13 Uhr eingetroffen. Um 13.20 Uhr wurde die Aktion beendet. Anti-Atomkraft-Initiativen kündigten allerdings weitere Protestaktionen gegen den Uranmüllexport nach Russland an. Um 14.15 Uhr passierte der Sonderzug den Münsteraner Hauptbahnhof und fuhr Richtung Hamm weiter.

Heute Vormittag gab es spontane Mahnwachen in Gronau, Ochtrup und Burgsteinfurt, wo der Uranzug ebenfalls zehn Minuten mitten im Bahnhof
stand. AtomkraftgegnerInnen fordern ein Ende der Uranmüllexporte von Gronau nach Russland. Für heute Nachmittag wurden weitere spontane Mahnwachen entlang der Bahnstrecke angekündigt, unter anderem um 14.30 Uhr am Bahnhof von Unna sowie um 16 Uhr in Ennepetal am Bahnhof.

Bereits beim letzten Uranmülltransport von Gronau nach Russland Mitte November stoppten AtomkraftgegnerInnen den Uranzug bei Burgsteinfurt im Münsterland mit einer Abseilaktion für mehr als sieben Stunden. Auch in Russland werden neue Proteste geplant. Rund 54 000 Menschen haben dort bereits eine Online-Petition von Greenpeace Russland gegen die
Uranmüllexporte unterschrieben. Gestern unterstüzte der Ko-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense, Vladimir Slivyak, die Mahnwachen in Münster und in Unna.

Streckenverlauf des Urantransports von Gronau nach Amsterdam

Der Uranzug wird nach Abschluss der jetzigen Protestaktion zunächst nach Münster weiterfahren.Bislang fuhren die Uranzüge dann weiter zum Güterbahnhof in Hamm, um dort zu rangieren.

Im weiteren Verlauf sind zwei Routen möglich:

Nordroute: Von Hamm über Lünen-Recklinghausen-Herten-Gelsenkirchen Buer-Gladbeck-Bottrop-Oberhausen nach Duisburg-Rheinhausen und Krefeld.

Südroute: Von Hamm über Unna-Hagen-Ennepetal-Wuppertal-Düsseldorf nach Mönchengladbach. Ab Viersen geht es dann auf einer Strecke über Venlo-Eindhoven-Rotterdam nach Amsterdam.

Wichtig: Der Uranzug kann heute in Münster bereits südlich des Hauptbahnhofs rangieren und dann erneut durch den Hauptbahnhof über Greven-Emsdetten-Rheine-Salzbergen-Schüttorf-Bad Bentheim-Hengelo-Deventer nach Amsterdam fahren. Zusätzlich fahren auch LKWs mit UF6 in zwei Chargen an zwei Tagen von Gronau über Enschede-Hengelo-Almelo-Deventer-Amersfoort zur Verladung nach Amsterdam.

In Amsterdam erfolgt die Verladung im Amerikahaven, wo bereits seit
Freitag das Transportschiff Mikhail Dudin wartet.

Weitere Infos:
www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de,
https://www.laka.org

(PM: BBU)

Bei weiteren Aktionen gegen Uranmüllexporte von Gronau nach Russland werden wir informieren. Jeder kann eigene Aktionen an der Strecke starten.