Westcastor-Resolution

Schon über 60 Unterzeichnende!
Wenn auch Ihr die Westcastor-Resolution mit eurer Gruppe/ eurem Verband oder eurer Partei unterzeichnen wollt, meldet Euch bitte mit dem Betreff „Westcastor-Resolution“ unter info[at]sofa-ms.de

Wir fordern:

• Zwischenlager-Neubau in Jülich gemäß den aktuellen Sicherheits-Anforderungen mit Öffentlichkeitsbeteiligung auf Augenhöhe
• Keine Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus!
• Endgültige Absage des Castor-Exports aus Jülich in die USA!
• Verantwortungsübernahme durch Verursacher und zuständige Ministerien!
• Einhaltung des NRW-Koalitionsvertrages!

Wir wenden uns gegen die geplanten Transporte der Jülicher Castoren nach Ahaus:

► Das Zwischenlager in Ahaus hat nur noch eine Genehmigung bis 2036. Bereits im Jahr 2030 müssen Pläne für die Räumung des Lagers vorgelegt werden.
► Das Ahauser Zwischenlager ist nicht gegen Flugzeugabstürze und Terrorangriffe gesichert.
► Die hochporösen, brennbaren Brennelementkugeln müssen vor einer wie auch immer gestalteten Endlagerung aufwendig konditioniert (=bearbeitet) werden – das ist in Ahaus nicht möglich.
► In Jülich gibt es eine ‚Heiße Zelle‘ zur Reparatur und Beladung von Castor-Behältern. Die Errichtung einer ‚Heißen Zelle‘ in Ahaus ist vertraglich ausgeschlossen.
► Im Koalitionsvertrag der NRW-Regierungsparteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen heißt es unmissverständlich: „Zudem lehnen wir sinnlose und gefährliche Atomtransporte quer durch NRW ab. Wir wollen, dass die Castoren, vor allem die in Jülich lagernden, nur noch einmal transportiert werden – nämlich zu einem Endlager, wenn hierfür ein Standort gefunden ist.“

Seit 1993 lagern die Castoren in einem Zwischenlager des Forschungszentrums Jülich (FZJ), dessen Genehmigung am 30.06.2013 trotz Absehbarkeit ohne angemessene Reaktion der NRW-Atomaufsicht ausgelaufen ist. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bemängelte mehrfach fehlende oder mangelhafte Unterlagen zur Verlängerung der Genehmigung. Zur Erdbebensicherheit fehlen konkrete Untersuchungen, obwohl die Thematik seit 15 Jahren bekannt ist.
Zweimal wurde die weitere Lagerung der 152 Castoren in Jülich von der NRW-Atomaufsicht amtlich geduldet, bis am 02.07.2014 die Räumungsanordnung erteilt wurde. Seitdem lagern die Castoren illegal in Jülich – die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Offiziell sieht das Räumungskonzept des FZJ drei gleichwertige Optionen vor:
1. Export der Castoren in die USA, angeblich schnellste Option
2. Castor-Transporte nach Ahaus,
3. Neubau eines Zwischenlagers in Jülich, angeblich langsamste Option

Offensichtlich wird nur an den Plänen für Castor-Transporte nach Ahaus ernsthaft gearbeitet, da nur hierfür eine Einlagerungsgenehmigung (im Juli 2016 vom BfS erteilt) und eine Transportgenehmigung (noch in Bearbeitung) beantragt wurden. Für die anderen beiden Optionen sind noch keinerlei Anträge gestellt worden.
Da das kommerzielle AKW ‚Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor‘ Jülich (AVR) zwar ein Prototyp, aber kein Forschungsreaktor war, ist ein Export in die USA juristisch gar nicht zulässig.
Das FZJ ist zwar formal nicht mehr zuständig, hat aber die unbefriedigende Lage zu verantworten.

Zuständig für die Westcastoren sind: • das Bundesfinanzministerium als Besitzer der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) und somit der 152 Westcastoren, • das NRW-Umweltministerium, das • NRW-Wissenschaftsministerium und das • Bundesforschungsministerium im JEN-Aufsichtsrat, • das NRW-Wirtschaftsministerium als auf Landesebene zuständige Atomaufsicht, • das Bundesumweltministerium als übergeordnete Bundesatomaufsicht, • das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) als Genehmigungsbehörde für die Zwischenlager und den Transport.

Wir fordern den Stopp der Castor-Transport-Pläne und echte Verantwortungsübernahme!

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Westcastor-Resolution

=>  gibt´s die Resoution als pdf mit regelmäßig aktualisierter Unterstützer*innen-Liste
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Erstmals findet die Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen in Aachen statt

Am Samstag, 10.09.2016, treffen sich die Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW im Welthaus in Aachen.
Sie beraten dort über aktuelle Themen und planen Schwerpunkte für gemeinsame Aktionen.
Es wird auch darum gehen, wie weiterhin Druck auf den Betreiber des AKWs Tihange ausgeübt werden kann.

In den vergangenen Jahren hat sich die NRW-Anti-Atom-Landeskonferenz (LaKo) zur besseren Vernetzung bewährt.
„Es hat seit 1977 in der Anti-AKW-Bewegung viele LAKOs gegeben, aber noch nie eine in Aachen. Das Treffen aller NRW Anti-Atom-Gruppen in Aachen bedeutet auch, dass die Relevanz von Tihange in ganz NRW gesehen wird.“ betont Martina Haase von der AKW-Nee Gruppe in Aachen.

Aber auch an weiteren Anti-Atom-Themen dürfte es den Teilnehmer*innen nicht mangeln: rostige Fässer in der Duisburger Konditionierungsanlage, Drohung von Castor-Transporten zwischen Jülich und Ahaus, ständige Urantransporte quer durch NRW, Uranlieferungen aus Gronau zu den AKWs Tihange und Fessenheim, die Brennelementefabrik in Lingen und dann natürlich direkt an den NRW-Grenzen die Schrott-Reaktoren in Tihange und Doel.
Es gibt viel zu tun in der Anti-Atom-Bewegung. In Aachen wird dazu am Wochenende ein wichtiger Schritt getan!

(PM von Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie)
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=> Einladung zur Anti-Atom Landeskonferenz NRW am 10. September 2016 . . . 29. August 2016 . . . ASW Weiterlesen

Interview mit Rainer Moormann zu Hochtemperaturreaktoren in China

(Publiziert am 6. September 2016 von Dirk Seifert für umweltFAIRaendern.de)

Hochtemperatur-Atomreaktoren (HTR) sind in Deutschland gescheitert. Ihr bis heute strahlendes Erbe steht in Jülich und Hamm bzw. lagert im Zwischenlager in Ahaus. Doch was hierzulande scheiterte, will China nun an den Start bekommen. Ende 2017 soll dort eine Doppelblock-Anlage mit je 105 MW in Betrieb gehen.

UmweltFAIRaendern sprach mit Rainer Moormann, einem ehemaligen Mitarbeiter am Forschungszentrum Jülich, über diese spezielle Atomtechnologie, über Chinas HTR-Abenteuer und seine deutschen und internationalen Hintergründe.
Gemeinsam mit dem Umweltjournalisten Jürgen Streich schreibt er an einem Buch über die auch Kugelhaufenreaktoren genannte HTR-Technik, das um die Jahreswende erscheinen soll. . . .
. . . => weiterlesen bei umweltFAIRaendern.de

Beendigung Urananreicherung / Verhinderung Castor-Transporte

Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Rheinland sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) haben sich mit der Landesatomaufsicht im NRW-Wirtschaftsministerium getroffen.
Bei dem konstruktiven Gespräch ging es um die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau sowie Möglichkeiten zur Verhinderung der angekündigten Castor-Transporte aus Jülich und Garching ins Zwischenlager Ahaus.

1. Zur Urananreicherung in Gronau . . .

. . . teilte das NRW-Wirtschaftsministerium mit, dass die Landesregierung die Einladung des Bundesumweltministeriums zu Gesprächen über eine Stilllegung der Gronauer Uranfabrik angenommen habe und diese Gespräche in einigen Wochen beginnen.

„Wir erwarten, dass sowohl die NRW-Landesregierung wie auch die Bundesregierung ernsthaft verhandeln und zügig die Urananreicherung beenden. Zudem droht mit dem Beginn einer zeitlich unbefristeten Lagerung von Uranmüll in Gronau die Entstehung eines oberirdischen Endlagers,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen forderten deshalb die NRW-Atomaufsicht auf, die mittlerweile auf Anfang 2017 verschobene Inbetriebnahme des neuen Uranmüll-Lagers in Gronau zu verhindern sowie die hochgefährliche Freilagerung von Uranhexafluorid (UF6) zu beenden.
Auch ein Exportstopp von angereichertem Uran aus Gronau für die Brennelementeproduktion für Pannenreaktoren – wie z. B. in Belgien und bald in der Ukraine – war Gesprächsthema.

2. Zu den angekündigten Castor-Transporten von Jülich nach Ahaus . . .

. . . betonte das NRW-Wirtschaftsministerium, dass weiterhin alle drei Optionen – Neubau eines Zwischenlagers in Jülich, Export in die USA sowie Transport nach Ahaus – für die 300.000 hochradioaktiven Brennelementkugeln auf dem Tisch lägen.

„De facto ist aber durch die im Juli erteilte Einlagerungsgenehmigung für das Zwischenlager Ahaus diese Option die einzige, die von den Betreibern des Forschungszentrums Jülich – dem Bund und dem Land NRW – ernsthaft und mit Nachdruck verfolgt wird. Wir erwarten jedoch von der NRW-Landesregierung die Einhaltung des Koalitionsvertrags von 2012: Das bedeutet nur noch einen Castor-Transport von Jülich, nämlich in ein noch zu errichtendes Endlager. In der Zwischenzeit ist der Neubau eines sicherheitstechnisch modernen Zwischenlagers in Jülich die einzige Alternative, denn auch einen Atommüll-Export lehnen wir entschieden ab,“ so Hartmut Liebermann von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.

3. Die Anti-Atomkraft-Initiativen . . .

. . . erneuerten in Düsseldorf zudem ihre Einladung an NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, die beiden Atomstandorte in Gronau und Ahaus persönlich zu besuchen und mit den Initiativen sowie der Bevölkerung vor Ort zu sprechen. Die Initiativen und die NRW-Atomaufsicht erklärten ihre Bereitschaft zu weiteren Gesprächen.

„An den Atomstandorten Gronau und Ahaus sind die Dinge momentan politisch stark im Fluss. Wir setzen uns intensiv dafür ein, dass die Urananreicherung und die Brennelementefertigung endlich in den Atomausstieg einbezogen werden, und dass gefährliche und sinnlose Atomtransporte quer durch NRW unbedingt vermieden werden. Die NRW-Landesregierung muss dem Leben und der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürgern klar Vorrang einräumen gegenüber den Interessen des Urananreicherers Urenco und des Forschungszentrums Jülich,“ so Angelika Claussen vom IPPNW.

(PM vom 2. September 2016 von • Aktionsbündnis Münsterland gegen AtomanlagenArbeitskreis Umwelt (AKU) GronauBI „Kein Atommüll in Ahaus“Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung))

Treffen zwischen Anti-Atomkraft-Initiativen und NRW-Atomaufsicht

Beendigung Urananreicherung / Verhinderung Castor-Transporte

Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Rheinland sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) haben sich mit der Landesatomaufsicht im NRW-Wirtschaftsministerium getroffen.
Bei dem konstruktiven Gespräch ging es um die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau sowie Möglichkeiten zur Verhinderung der angekündigten Castor-Transporte aus Jülich und Garching ins Zwischenlager Ahaus.

1. Zur Urananreicherung in Gronau . . .

. . . teilte das NRW-Wirtschaftsministerium mit, dass die Landesregierung die Einladung des Bundesumweltministeriums zu Gesprächen über eine Stilllegung der Gronauer Uranfabrik angenommen habe und diese Gespräche in einigen Wochen beginnen.

„Wir erwarten, dass sowohl die NRW-Landesregierung wie auch die Bundesregierung ernsthaft verhandeln und zügig die Urananreicherung beenden. Zudem droht mit dem Beginn einer zeitlich unbefristeten Lagerung von Uranmüll in Gronau die Entstehung eines oberirdischen Endlagers,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen forderten deshalb die NRW-Atomaufsicht auf, die mittlerweile auf Anfang 2017 verschobene Inbetriebnahme des neuen Uranmüll-Lagers in Gronau zu verhindern sowie die hochgefährliche Freilagerung von Uranhexafluorid (UF6) zu beenden.
Auch ein Exportstopp von angereichertem Uran aus Gronau für die Brennelementeproduktion für Pannenreaktoren – wie z. B. in Belgien und bald in der Ukraine – war Gesprächsthema.

2. Zu den angekündigten Castor-Transporten von Jülich nach Ahaus . . .

. . . betonte das NRW-Wirtschaftsministerium, dass weiterhin alle drei Optionen – Neubau eines Zwischenlagers in Jülich, Export in die USA sowie Transport nach Ahaus – für die 300.000 hochradioaktiven Brennelementkugeln auf dem Tisch lägen.

„De facto ist aber durch die im Juli erteilte Einlagerungsgenehmigung für das Zwischenlager Ahaus diese Option die einzige, die von den Betreibern des Forschungszentrums Jülich – dem Bund und dem Land NRW – ernsthaft und mit Nachdruck verfolgt wird. Wir erwarten jedoch von der NRW-Landesregierung die Einhaltung des Koalitionsvertrags von 2012: Das bedeutet nur noch einen Castor-Transport von Jülich, nämlich in ein noch zu errichtendes Endlager. In der Zwischenzeit ist der Neubau eines sicherheitstechnisch modernen Zwischenlagers in Jülich die einzige Alternative, denn auch einen Atommüll-Export lehnen wir entschieden ab,“ so Hartmut Liebermann von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.

3. Die Anti-Atomkraft-Initiativen . . .

. . . erneuerten in Düsseldorf zudem ihre Einladung an NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, die beiden Atomstandorte in Gronau und Ahaus persönlich zu besuchen und mit den Initiativen sowie der Bevölkerung vor Ort zu sprechen. Die Initiativen und die NRW-Atomaufsicht erklärten ihre Bereitschaft zu weiteren Gesprächen.

„An den Atomstandorten Gronau und Ahaus sind die Dinge momentan politisch stark im Fluss. Wir setzen uns intensiv dafür ein, dass die Urananreicherung und die Brennelementefertigung endlich in den Atomausstieg einbezogen werden, und dass gefährliche und sinnlose Atomtransporte quer durch NRW unbedingt vermieden werden. Die NRW-Landesregierung muss dem Leben und der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürgern klar Vorrang einräumen gegenüber den Interessen des Urananreicherers Urenco und des Forschungszentrums Jülich,“ so Angelika Claussen vom IPPNW.

(PM vom 2. September 2016 von • Aktionsbündnis Münsterland gegen AtomanlagenArbeitskreis Umwelt (AKU) GronauBI „Kein Atommüll in Ahaus“Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung))

Hintergrund-Infos zum Jülicher AVR

Zur Problematik des Jülicher Atommülls vgl. z.B. die zusammenfassende Darstellung von Dr. Rainer Moormann: Das Chaos um die Kugelcastoren – Hintergründe und Lösungsansätze;
in: Strahlentelex Nr.748-749, 1. März 2018

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In Jülich lagert der Atommüll aus dem 1988 stillgelegten Kugelhaufenreaktor.

Bei diesem Reaktortyp entsteht vergleichsweise besonders viel Atommüll.
Das Lager, in dem sich 152 Castor-Behälter mit insgesamt fast 300.000 Brennelementen befinden, ist weder gegen Erdbeben noch gegen Flugzeugabstürze gesichert. Die Betriebsgenehmigung ist seit 2013 ausgelaufen. Die weitere Lagerung des Atommülls konnte nur durch mehrfache Duldungsanordnungen ermöglicht werden. Im Juli 2014 erließ die Aufsichtsbehörde dann eine Räumungsanordnung. Seitdem herrscht ein genehmigungsloser Zustand.
Seit September 2015 hat das Forschungszentrum Jülich (FZJ) zudem seine Verantwortung für die Entsorgung von Atommüll an eine neue bundeseigene Gesellschaft abgegeben. Die neue „Jülicher Gesellschaft für Nuklearanlagen mbh“ soll sich um die Stilllegung, den Rückbau und die Entsorgung radioaktiver Altlasten kümmern. Das neue Unternehmen ist ein Zusammenschluss der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor und des Geschäftsbereichs Nuklear-Service des Forschungszentrums Jülich. Das FZJ ist damit nicht mehr für den umstrittenen Atommüll verantwortlich.
Aktuell ist der Betreiber jedenfalls nicht in der Lage, eine Genehmigung für das Zwischenlager zu erwirken. Auch eine Genehmigung zum Abtransport des Atommülls liegt nicht vor. Zudem sind Versuche, die Castor-Behälter in das Zwischenlager Ahaus zu schaffen, bislang am massiven Widerstand der Bevölkerung gescheitert.

Die Jülicher Atommüllprobleme sind seit 40 Jahren bekannt. 1976 versuchte das FZJ z. B., Teile dieses Mülls in die Asse zu kippen, die Anlieger verhinderten das aber gerichtlich. Auch sonst sind bislang keine ernsthaften Lösungsversuche erkennbar. In der Vergangenheit hat das FZJ schon mehrfach seine Verantwortung nicht hinreichend wahrgenommen und fiel durch lntransparenz und Falschinformationen auf. Nicht von ungefähr ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft wegen „schuldhafter Herbeiführung eines genehmigungslosen Zustands“.

Die Rolle der Politik ist in diesen Zusammenhängen besorgniserregend. Das Land NRW ist zwar Miteigentümer des FZJ und damit in der finanziellen Haftungspflicht, lässt die Verantwortlichen des FZJ aber nach deren Gutdünken handeln – besser: „Nicht-Handeln“.
Was soll mit dem Atommüll passieren? Das FZJ stellt in seinem sogenannten Detailkonzept drei Möglichkeiten vor:

1. Export in die USA

Seit 2012 plant das FZJ, die 152 Castoren in den USA zu „entsorgen“. Hierbei spielt vor allem ein zeitliches Argument eine Rolle. Man verspricht sich davon, den Atommüll innerhalb von drei Jahren loszuwerden. Dies ist vollkommen illusorisch, weil logistisch und genehmigungsrechtlich unmöglich.

Zudem wäre ein Export illegal, denn es handelt sich entgegen aller Beteuerungen weder um Atommüll, der aus Gesichtspunkten der Waffentauglichkeit unbedingt in die USA zurückzuführen wäre, noch um solchen aus Forschungsreaktoren. Forschungsmüll darf laut Atomgesetz exportiert werden – kommerziell erzeugter Atommüll nicht!
Das FZJ und das Bundesforschungsministerium (BMBF) betreiben hier eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit, denn es ist seit August 2013 belegt, dass der Jülicher Atommüll nicht waffentauglich ist. Trotzdem wurde noch im April 2014 ein Rahmenvertrag über den Atommüllexport abgeschlossen, der gerade dieses Argument ins Feld führt.

Auch das zweite Argument, dass es sich um juristisch zulässigen Export von Atommüll aus einem Forschungsreaktor handelt, ist unzutreffend. Der Jülicher Atomreaktor wurde von 1967 bis 1988 zur kommerziellen Stromerzeugung betrieben. Dies ist vielfach belegt und ein Export deshalb illegal. Um das geltende Atomgesetz zu umgehen, finden nun Versuche statt, rein definitorisch aus einem kommerziell betriebenen Versuchsreaktor einen Forschungsreaktor zu machen. Auch hier handelt es sich um eine bewusste Irreführung der Öffentlichkeit: Etikettenschwindel statt Rechtstreue

2. Transport ins Zwischenlager Ahaus

Ein Transport der Castoren in das Zwischenlager in Ahaus wird vom FZJ auf mehr als fünf Jahre veranschlagt.
Das Lager in Ahaus ist jedoch ähnlich unsicher wie das in Jülich. Es unterscheidet sich einzig darin, dass es noch über eine bestehende Betriebsgenehmigung bis 2036 verfügt.
Allerdings sind die technischen Möglichkeiten in Ahaus wesentlich geringer als die in Jülich. Castor-Behälter können in Ahaus nicht repariert werden. Auch ist der Jülicher Atommüll derzeit nicht brandsicher verpackt und muss über kurz oder lang noch einmal umgepackt werden. Auch das ist in Ahaus nicht möglich. Hierfür müssten die Behälter entweder wieder nach Jülich zurück oder in eines der Atomkraftwerke. All dies ist verbunden mit zahlreichen Atommülltransporten, die aus Gründen des Schutzes für Mensch und Umwelt zu minimieren sind. Auf dieses Minimierungsgebot hat sich im Übrigen die Landesregierung in NRW in ihrem Koalitionsvertrag verbindlich festgelegt.

3. Neubau eines Zwischenlagers in Jülich

Der Neubau eines modernen Zwischenlagers in Jülich soll angeblich nahezu neun Jahre dauern. Dieser Zeitraum ist vom FZJ augenscheinlich so lang gewählt worden, um diese Option von vorneherein zu diskredtieren. Ein Neubau widerspricht zwar den Vorstellungen der Jülicher Verantwortlichen, ist aber die einzig tragfähige Lösung.
Leitlinie beim Umgang mit Atommüll muss eine Ausstattung nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik sowie Verantwortungsbewusstsein sein.
Es darf nicht darum gehen, Atommüll möglichst schnell los zu werden. Transporte – wohin auch immer – stellen ein unkalkulierbares Risiko dar und sind zu vermeiden. Atommüll darf nur noch ein einziges Mal transportiert werden, nämlich in ein noch zu findendes Dauerlager.
Da es ein solches auf absehbare Zeit nicht geben wird, muss jeglicher Atommüll unter möglichst optimierten Bedingungen da bleiben, wo er ist. Die Kosten hierfür sind von den Verursachern zu tragen.

Wir brauchen deshalb ein modernes Atommülllager in Jülich – gleichermaßen gegen Erdbeben und Flugzeugabstürze gesichert.

( V.i.S.d.P.: Bündnis gegen Castor-Exporte;
c/o Marita Boslar, 52428 Jülich )
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Beschluss: Ahauser Stadtrat will gegen Castor-Transporte aus Jülich klagen

Einstimmig hat der Ahauser Stadtrat beschlossen, gegen die geplanten Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus zu klagen.
Dazu wurde eine Düsseldorfer Anwaltskanzlei, die auf nationales Atomrecht spezialisiert ist, beauftragt, zwei mögliche Klagewege gegen die Einlagerung des Jülicher Atommülls zu prüfen.
Mehr dazu bei => Münsterland Zeitung .de
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siehe zum Thema auch => Offener Brief an die Bürgermeisterin der Stadt Ahaus . . . 30. August 2016 . . . www.bi-ahaus.de

Einladung zur Anti-Atom Landeskonferenz NRW am 10. September 2016

An die Teilnehmer*innen bisheriger Anti-Atom-Landeskonferenzen in NRW, an weitere Umwelt- und Friedensinitiativen in NRW, an landesweite Umweltverbände, politische und kirchliche Jugendorganisationen, an Energiewendegruppen, an Anti-Atom-Initiativen in den Niederlanden, Belgien und in Niedersachsen

Hallo liebe Leute!

Wir laden herzlich für den Samstag, den 10. September 2016 zu einer Landeskonferenz (LaKo) nach Aachen ein.
Ziel dieses Treffens soll es sein, gemeinsame Aktionen und Schwerpunkte für die kommende Zeit zu planen und abzustimmen.
Datum: Samstag, 10. September 2016
Uhrzeit: 11:00 bis ca. 17:00 Uhr
Ort: Welthaus Aachen (www.welthaus-aachen.de)
Adresse: 52064 Aachen, An der Schanz 1
(direkt am Bahnhof „Schanz“)

Seit unserer letzten LaKo im Jahr 2014 haben sich die Probleme an den Atomstandorten in NRW weiter verschärft.

Neue Gefahren drohen durch die Schrottreaktoren in Belgien (Doel/Tihange) und Frankreich (Fessenheim/Cattenom) , die ja bekanntlich auch von der Brennelementefabrik in Lingen und der Urananreicherung in Gronau mit „Brennstoff“ beliefert werden.
In der Städteregion Aachen formiert sich der Widerstand und mittlerweile klagen rund 70 Gemeinden gegen den Weiterbetrieb von Tihange-2 (NL, D, L).

Das Atomdesaster in Jülich nimmt keine Ende, noch immer stehen die Wahnsinns-Planungen, den Atommüll in die USA zu exportieren im Raum und auch das „Zwischenlager“ in Ahaus steht hierfür im Focus der Atombetreiber.

An der UAA in Gronau soll noch in 2016 das neue Uranmülllager für 60.000t Uranoxid in Betrieb genommen werden, das Uran-Freilager in Gronau ist so voll wie noch nie und auch der Urenco-Verkauf und Börsengang ist noch nicht vom Tisch.

Auch die Schließung der Konditionierungsanlage in Duisburg im Jahr 2019 steht nach aktuellen Verlautbarungen wieder in den Sternen, 1307 Atomfüllfässer aus Gorleben, z.T. angerostet, sei Dank.

Atom-bzw. Urantransporte haben statt ab-, wie es die Landesregierung vorsah, über Straßen und Schienen in NRW zugenommen.

Wie zu befürchten, haben sich die Atomkonzerne aus der Verantwortung für den Atommüll „herausgekauft“ und die nuklearen und finanziellen Hinterlassenschaften „vergesellschaftet“.
Und auch die Ergebnisse der sog. Atommüllkommission sind eine Farce: „Außer Spesen nix gewesen“.

Es gibt also genug zu besprechen und zu planen, auch über das Jahr 2016 hinaus!

Schon jetzt möchten wir euch auf die geplante Demonstration am 29.10.16 in Lingen hinweisen.

(Den Aufruf findet ihr unter www.lingen-demo.de)

Atomausstieg bleibt Handarbeit!

In diesem Sinne bis zum 10.9. in Aachen!
Einlader: NRW Anti-Atom Landeskonferenz
Kontakt: Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie (www.anti-akw-ac.de)

Atommülltourismus! Neues zu den Gorleben-Fässern – Odyssee bis nach Jülich?

(von Michael Zerkübel; AntiAtom-Bündnis Niederrhein; 16.8.16)
Wir haben ja vor ein paar Wochen darauf hingewiesen, dass der Konditionierungsanlage der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) in Duisburg ein weiterer Atommüllnotstand droht.
In Gorleben standen bis vor kurzem 1307 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll herum.

Teilweise sind diese Fässer Ende der 70er Jahren mit radioaktiven Mischabfällen befüllt worden.
Ursprünglich wollte man diese Fässer in das Endlager Morsleben schaffen, aber dann gab’s eine Odyssee über Hanau nach Gorleben. Die Lagergenehmigung für Gorleben läuft im Jahre 2019 aus.

Inzwischen sind diese Fässer wieder auf Reise geschickt worden – und zwar nach Duisburg. Dort sollen sie dann für das geplante Endlager „Schacht Konrad“ vorbereitet werden. . . .
. . . Das, was aus Gorleben weggeschafft werden soll und nicht bis 2017 in Duisburg umverpackt werden kann, soll dann nach Jülich transportiert werden. Dort hat die GNS eine weitere Anlage zum Umverpacken. . . .
. . . weiterlesen bei => www.antiatom-buendnis-niederrhein.de